Little Amal in Recklinghausen
Wegen einer Sturmwarnung wurde der Auftritt des grenzüberschreitende Kunstprojekt „The Walk“ auf der Halde Hoheward auf Montag (4.10) verschoben. Star ist die dreieinhalb Meter große Puppe „Amal“.
Die Figur startete im Juli an der syrisch-türkischen Grenze und ist seither auf dem Weg nach Europa. Amal durchquerte auf ihrem Weg nach Deutschland die Türkei – stellvertretend für Tausende Kinder, die über eine ähnliche Route wie Amal aus Krisenregionen fliehen. „Es ist wichtiger denn je, die Diskussion (…) neu zu entfachen und das Narrativ zu ändern. Ja, Flüchtlinge brauchen Nahrung und Decken, aber sie brauchen auch Würde und eine Stimme“, sagt Amir Nizar Zuabi, Künstlerischer Leiter von „The Walk“.
Initiiert wurde das spektakuläre Kunstprojekt von den Londoner Good Chance Productions. Auf ihrer Route wird „Little Amal“, rund 8000 Kilometer durch acht Länder zurücklegen, um auf die Flüchtlingskrise aufmerksam zu machen, teilen die Ruhrfestspiele Recklinghausen mit, auf deren Einladung Amal Amal nach Recklinghausen kommt. Im Fokus der Aktion stehen die Kinder, die weltweit auf der Flucht sind, oftmals getrennt von ihren Familien.
Kunst reagiert auf Umstände der Flucht
Das Projekt sei in seiner Kontinente übergreifenden Verbindung von künstlerischem und sozialpolitischem Engagement eine außergewöhnliche Aktion, so die Ruhrfestspiele: „Eine Reaktion der Künste auf die Umstände und Ursachen von Flucht, die noch immer genauso aktuell sind wie vor der Pandemie. Das Projekt überwindet die Grenzen von Politik, Sprache und Kultur.“ Mit „The Walk“ sei zudem ein Aufruf zur Mitmenschlichkeit verbunden.
Zahlreiche Schulen in der Ruhrfestspiel-Stadt haben sich auf die Begrüßung der Riesenpuppe vorbereitet. Ursprünglich sollte Amal bereits am Sonntag in Recklinghausen zu Gast. Doch wegen der unsicheren Wetterlage wurde ihr Auftritt auf heute (4.10.) verschoben. Ab 14 Uhr geht es auf der Halde los.
wsp