Das LWL-Museum für Naturkunde soll zum Kompetenzzentrum und "Forum für Naturwissenschaften" weiterentwickelt werden. Bild: Kresings Architektur Düsseldorf GmbH
15.09.2021

LWL investiert am Naturkundemuseum

Der LWL will sein Museum für Naturkunde in Münster zum „Forum für Naturwissenschaften“ weiterentwickeln, hat der LWL-Kulturausschuss beschlossen. Knapp 16 Millionen sollen investiert werden.

Das 1982 erbaute Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) soll umgebaut und saniert werden. Werkstätten und Labore müssen modernisiert werden, auch die Museumspädagogik und der Shop sollen neue Räume erhalten. Auf dem Vorplatz soll mit dem „Forum für Naturwissenschaften“ ein neues Tagungsgebäude entstehen. 

„Das LWL-Museum soll zu einem einzigartigen Ort des wissenschaftlichen Austauschs werden“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Dort sollen sich Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und naturkundlich Interessierte begegnen, diskutieren und sich gemeinsam weiterbilden.“ Ende 2022 soll der Baustart sein, jedoch müssen die LWL-Abgeordneten am 1. Oktober im Landschaftsausschuss endgültig über die Investitionen entscheiden.

Ausstellung über Erbgut geplant

Für 2024 ist im LWL-Naturkundemuseum eine Ausstellung über das Erbgut, das Genom, geplant. Die Schau soll multimedial, haptisch und verständlich die Grundlagen zur Genetik erklären, hieß es im Kulturausschuss. „Aktuell sind durch die Corona-Pandemie genetische Themen wie Mutationen oder die Gene des Immunsystems in der Diskussion und erzeugen auch Verwirrung und Verunsicherung. Da wollen wir aufklären“, so Rüschoff-Parzinger.

Bis zu 300 Personen sollen in dem Tagungsaal im "Forum für Naturwissenschaften" Platz haben. Bild: Kresings Architektur Düsseldorf GmbH

Bis zu 300 Personen sollen in dem Tagungsaal im „Forum für Naturwissenschaften“ Platz haben. Bild: Kresings Architektur Düsseldorf GmbH

Bei der Sitzung des LWL-Kulturausschusses übte die LWL-Kulturdezernentin auch Kritik am neuen Kulturgesetzbuch des Landes. „Das Kulturgesetzbuch bildet die besondere Beschaffenheit, die Komplexität und Kompetenzverteilung der nordrhein-westfälischen Kulturlandschaft nicht differenziert genug ab und bleibt an vielen Stellen unpräzise und unverbindlich“, sagte Rüschoff-Parzinger.

Kritik am neuen Kulturgesetzbuch

Die Landschaftsverbände haben nach Angaben der Dezernentin den Gesetzgebungsprozess begleitet und diesen fachlich ergänzt. In einer Stellungnahme kritisieren der LWL und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) jedoch, dass die Verbände mit ihrer kulturfachlichen Expertise, ihren Initiativen und Impulsen sowie in ihrer Bedeutung nicht angemessen berücksichtigt seien. Man hoffe auf Nachbesserungen des Entwurfs in den parlamentarischen Beratungen. Vor allem bei Themen wie Kultur in ländlichen Räumen, Ehrenamtliches Engagement und geplanten beteiligungsorientierten Konferenzen müsse präzisiert werden.

Das Kulturgesetzbuch versteht sich als Weiterentwicklung des 2014 verabschiedeten Kulturfördergesetzes NRW und soll alle kulturrelevanten Gesetze zusammenführen. Es soll am 1. Januar 2022 in Kraft treten.

wsp

Lesen Sie auch ein Interview mit LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger zum geplanten NRW-Kulturgesetzbuch:
„Ob das reicht, bezweifle ich“

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