Weiterer Schritt Richtung Inklusion: Alle LWL-Internetauftritte werden nach und nach inklusiv umgestaltet, ein Avatar dolmetscht in Gebärdensprache. Screenshot: LWL
13.03.2019

LWL macht Internet-Auftritt inklusiv

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat den ersten inklusiven Internetauftritt vorgestellt. Die Website des Freilichtmuseums Hagen bietet ab sofort Hilfen für Menschen mit Behinderung.

Damit ziehe die Inklusion ins Internet ein, so der LWL. Nach und nach sollen von Donnerstag (14. März) an sämtliche 170 Internet-Auftritte aller LWL-Einrichtungen umgestellt werden. „Alle Menschen sollen in Zukunft die Internetauftritte des LWL nutzen und verstehen können – egal ob sie durch körperliche oder geistige Einschränkungen, aus Altersgründen, wegen ihrer Sprachkenntnisse oder aus anderen Gründen auf einen leichten Zugang zu den Inhalten angewiesen sind“, so LWL-Direktor Matthias Löb.

Den Anfang hat die Website des LWL-Freilichtmuseums Hagens gemacht. Dort wurden Inhalte, wo es sinnvoll war, reduziert und neu strukturiert. Zugleich wurden die Texte so verständlich wie möglich geschrieben. Zusätzlich sind Videos in Gebärdensprache und Texte in Leichter Sprache integriert. Auf Sonderseiten für Menschen mit Behinderung wurde verzichtet.

Avatar für Gebärdensprache eingeführt

Fachleute aus dem Hagener Museum haben mit dem Team des LWL in Münster die inklusiven Seiten erstellt. Ein neu entwickelter Webseiten-Baukasten stellt sicher, dass beim LWL in Zukunft nur noch inklusive Internet-Seiten entstehen werden.

Bei der Entwicklung des inklusive Angebots haben Menschen mit Behinderung die Seiten auf Herz und Nieren geprüft. So etwa bei der Einführung eines Avatars für die Gebärdensprache. „Wir waren anfangs sehr skeptisch, ob gehörlose Menschen eine animierte Dolmetscherin akzeptieren würden“, so Odila Wiederhold vom LWL-Team für Inklusives Internet. „Doch die Tests liefen gut. In Zusammenarbeit mit gehörlosen Menschen haben wir das sogenannte Mundbild und die Verständlichkeit sogar noch weiter verbessert – und dass eine Comic-Figur dolmetschte, störte nur wenige.“

Mit dem inklusiven Internetauftritt ist der Verband noch weitgehend ein Pionier. Nach einer Richtlinie der Europäische Union müssen neue Internetauftritte öffentlicher Stellen ab September 2019 barrierefrei zugänglich sein. Bestehende Internetauftritte sollen ab September 2020 barrierefrei sein.

wsp

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