LWL-Museum für Naturkunde: Umzug mit Bär
Ein Umzug ist immer eine heikle Sache. Wenn aber Pflanzen- und Tierpräparate sowie eine ganze geologisch-paläontologische Sammlung ihren Standort wechseln, wie es beim Umzug des LWL-Museums für Naturkunde der Fall ist, ist besondere Vorsicht geboten.
Sowohl die Säugetier- und Insektensammlung als auch das Herbarium ziehen in ein neues Depot um. Aber wie transportiert man eine große Bären-Dermoplastik richtig? Wie werden zerbrechliche Pflanzenbelege umgesiedelt und wiederauffindbar gemacht? Wie schafft man es, dass über eine Million Insektenpräparate keinen Schaden nehmen?
Die Mitarbeiter des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe stehen genau vor diesen Herausforderungen. Schon seit Jahren benötigt das LWL-Museum mehr Sammlungsraum. „Die zoologische, botanische und geologisch-paläontologische Landessammlung beinhalten zusammen etwa 2,3 Millionen Objekte, die jetzt in ein angemessenes neues Zuhause umziehen“, sagt Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs.
500.000 getrocknete Pflanzen
Eine gute Vorbereitung ist bei einem solchen Unternehmen hilfreich. So beschäftigt sich der Leiter des Herbariums im Museum, Dr Bernd Tenbergen, bereits seit gut zwei Jahren mit dem Umzug. Mit über 500.000 getrockneten und gepressten Pflanzen, Moose, Flechten und Pilzen steht die größte botanische Sammlung in Nordrhein-Westfalen unter seinen Fittichen.
Eine besondere Behandlung bekommen die vielen Wirbeltier-Präparate. „Wir müssen zusätzlich auf möglichen Schädlingsbefall achten. Deshalb werden alle Wirbeltierpräparate, vom Rotkehlchen über den Wolf bis zum Eisbären, vorsorglich vor der Einlagerung im neuen Magazin behandelt, etwa durch Einfrieren für mehrere Wochen“, sagt die zuständige Zoologin Lisa Klepfer So soll verhindert werden, dass die Objekte im neuen Sammlungsraum Schaden nehmen.