Eine Zeshin-Dose aus der Sammlung des Museums für Lackkunst. Foto: Museum für Lackkunst
15.12.2023

LWL übernimmt Lackkunst

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster wird in Zukunft die Sammlung des Museums für Lackkunst präsentieren.

Das Museum für Lackkunst in Münster besitzt eine der weltweit hochkarätigsten Sammlungen mit Objekten aus Südostasien, Südkorea, Japan, China- und der islamischen Welt. Sie umfasst rund 1250 Lackkunstobjekte und einen umfangreichen Bestand an historischen Büchern. 2024 sollen die wertvollen Stücke in die Sammlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur integriert werden. Ab voraussichtlich 2025 können Besucherinnen und Besucher die Lackkunst im Ausstellungshaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lipp (LWL) am Domplatz erleben.

LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann präsentierte am heutigen Freitag das Vorhaben. Er sagte: „Die Sammlung ist von herausragender kunsthistorischer Bedeutung. Dass sie in ihrer Gesamtheit erhalten werden kann und in eines der LWL-Museen überführt wird, ist ein wichtiges kulturpolitisches Zeichen des LWL. So tragen wir dazu bei, das kulturelle Erbe zu bewahren.“

Der bisherige Standort des Museums für Lackkunst an der Windhorststraße in Münster. Foto: Museum für Lackkunst

Der bisherige Standort des Museums für Lackkunst an der Windhorststraße in Münster. Foto: Museum für Lackkunst

Für den symbolischen Kaufpreis von einem Euro wird die Sammlung an das LWL-Museum für Kunst und Kultur übertragen. Die Integration der Werke in den Bestand und die Ausstellung wird von der Kulturstiftung der Länder unterstützt, so dass für den LWL keine zusätzlichen Kosten entstehen, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Sie erwartet von dem Neuzugang neue Perspektiven für die Dauerausstellung. Ziel sei es, dass die Lackkunstwerke in einen Dialog mit anderen Werken treten; hier gebe es viele Anknüpfungspunkte.

BASF trennt sich von Museum

Hintergrund des Schritts ist, dass der BASF-Konzern, der mit der BASF-Coatings in Münster-Hiltrup vertreten ist, sich aus dem Bereich Bildende Kunst zurückzieht und das Museum für Lackkunst aufgibt. Man wolle sich am Standort Münster in Sachen gesellschaftliches Engagement auf das Thema Bildung konzentrieren. „Mir ist es wichtig, diese weltweit anerkannte Sammlung in ihrer Gesamtheit zu erhalten“, sagt Mathias Schöttke, Geschäftsführer BASF Coatings: „Ich freue mich, dass wir mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe gemeinsam eine gute Lösung gefunden haben und die Sammlung mit der Übernahme durch das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster verbleibt.“ Das Museum für Lackkunst schließt zum 1. Februar 2024 und bleibt bis zum 31. Januar 2024 zu den bekannten Besuchszeiten geöffnet.

aki, wsp

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