LWL-Volkskundler erforschen, wie der Hase zum Eierbringer wurde
Westfalen (wh). Nicht nur der Hase, sondern auch Fuchs und Kranich brachten bis in die 1930er Jahre am Ostersonntag in Westfalen die Eier. Das zeigen Recherchen der Volkskundler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Warum sich der Hase gegen seine Konkurrenten als Symbol für Ostern durchsetzen konnte, ist nicht ganz nachzuvollziehen, berichtet Christiane Cantauw, Geschäftsführerin der Volkskundlichen Kommission für Westfalen. Sicher sei jedoch, dass die Idee von Eierbringern im Zusammenhang mit der evangelischen Glaubenslehre steht. "Hinzu kommt, dass die Vorstellung von den Haseneiern bei vielen Zeitgenossen wohl auf fruchtbaren Boden fiel, erfreute sich der Hase doch einer großen Popularität", sagt Cantauw.
Einen Hinweis auf die lange Tradition des Tieres als österliches Symbol gibt auch eine westfälische Kirche: In Paderborn ziert seit dem 16. Jahrhundert das sogenannte Dreihasenfenster aus rotem Sandstein den Dom. Darauf zu sehen sind drei springende Hasen, deren Ohren im Kreis so geschickt angeordnet sind, dass man nur drei der insgesamt sechs Löffel sieht.