Das „LWL-Klima- und Biodiversitätsgebiet Forstgut Ammeloe" soll zu einem bundesweiten Vorzeigeprojekt für kommunal geführte Wälder werden. Foto: LWL
04.03.2022

LWL will neues Moor schaffen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will etwa 75 Hektar seines Forstguts Ammeloe im Kreis Borken zu einem Biodiversitätsgebiet entwickeln. Es soll ein bundesweites Vorzeigeprojekt für kommunal geführte Wälder werden, so der LWL.

„Ziel ist es, entwässerte Bereiche wieder so weit zu bewässern, dass dort ein artenreiches und klimafreundliches Moor entsteht“, erklärt LWL-Direktor Matthias Löb. In entwässerten Böden finden Zersetzungsprozesse statt, die große Mengen an CO2 freisetzen. In sogenannten wiedervernässten Böden werden dagegen organische Reste von Wurzeln, Holz oder Laub zu Torf umgewandelt, erklärt der LWL. So könne Kohlenstoff dauerhaft gebunden werden. Moore binden doppelt so viel CO2 wie Wälder.

Insgesamt umfasst das LWL-Forstgut Ammeloe rund 600 Hektar. Damit ist es die größte Fläche im Besitz des Kommunalverbands. Schon zwischen 2010 und 2012 hatte der Verband etwa neun Hektar vernähte Fläche im Gebiet „Schwattes Gatt“ aufgestaut. Nach knapp zehn Jahren stehen die Bäume dort nun wieder im Moor.

200.000 Euro teures Projekt

Die neue Fläche liegt im Naturschutzgebiet „Lüntener Wald“. Dort soll ein Entwässerungsgraben aufgestaut werden. Dadurch ließe sich mit relativ wenig Aufwand der Grundwasserspiegel großflächig anheben, erklärt LWL-Baudezernent Urs Frigger. Der LWL geht bei seiner Umsetzung aktuell von etwa 200.000 Euro Kosten aus, heißt es weiter. Wissenschaftlich begleitet werden soll das Projekt von Fachleuten des LWL-Museums für Naturkunde in Münster. An den Planungen sollen auch der Kreis Borken und weitere Entscheidungsträger beteiligt werden. Sollte das Projekt realisiert werden, trägt es auch zum ambitionierten Ziel des Verbands bei, bis 2030 klimaneutral zu werden.

wsp

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