07.07.2023

LWL zieht Bilanz

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2022 rund 5,6 Milliarden Euro in Westfalen-Lippe ausgegeben, das sind 200 Millionen mehr als im Vorjahr.

Die Städte und Kreise als Mitgliedskörperschaften zahlten im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 2,6 Milliarden Euro an den Kommunalverband, das sind ebenfalls 200 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet, erklärte der LWL-Direktor, Dr. Georg Lunemann.

2022 unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben rund 109.700 behinderte und pflegebedürftige Menschen in der Region. Insgesamt flossen 2,9 Milliarden Euro in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert. So finanzierte der LWL 2022 in Westfalen-Lippe insgesamt 38.373 Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung. Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so Lunemann. Gerade angesichts des Arbeitskräftemangels solle man jede Chance nutzen und Menschen mit Behinderung den Zugang zu regulären Jobs erleichtern. In Sachen Inklusion fördert der LWL außerdem das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in Wohnheimen. Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 21.792 Menschen in der Region dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können. 

Förderung der Inklusion in der Kita

Damit Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam eine Kindertagesstätte besuchen können, zahlte der LWL 2022 rund 98 Millionen Euro. 12.193 Kinder mit „Handicap“ konnten auf diese Weise unterstützt werden. 6521 Mädchen und Jungen besuchten im vergangenen Jahr einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. In beiden Bereichen sind die Zahlen leicht gestiegen, 2021 zählte der Verband 11.470 bzw. 6479 Kinder.

An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2022 in der Region rund 102,1 Millionen Euro, unter anderem an Kriegsopfer und Hinterbliebene. Hier ist die Summe seit dem Vorjahr um rund sieben Millionen Euro gesunken.

In Westfalen-Lippe arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 19.072 Menschen im Dienst des LWL, unter anderem in 35 Förderschulen, 21 Kliniken und 18 Museen. 2021 waren es 17.528.

wsp

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