02.12.2015

Mandel-Entfernung: In Südwestfalen wird am häufigsten operiert

Westfalen (wh). Ob und wann bei Kindern und Jugendlichen in Westfalen die Mandeln oder der Blinddarm entfernt werden, hängt unter Umständen auch vom Wohnort ab, zeigt der aktuelle Versorgungs-Report 2015 der Krankenkasse AOK.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK wertete Daten von AOK-Patienten bis 24 Jahren aus, bei denen 2012 eine der Operationen durchgeführt wurde. Bundesweit werden demnach bei 37 Patienten je 10.000 Einwohner die Mandeln ganz oder teilweise entfernt, landesweit liegt der Wert bei 40,5. In Westfalen liegt die höchste Rate mit 52,8 operierten Patienten in der Region Siegen-Wittgenstein/Olpe und die niedrigste Rate mit 29,8 im Raum Dortmund/Hamm/Unna.

Ein ähnliches Bild zeigt die Studie bei den Blinddarmoperationen. Hier reicht die Operationsrate von 27 Patienten je 10.000 Einwohner in Dortmund/Hamm/Unna bis 36,3 in der Region Bochum/Herne/Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen/Märkischer Kreis. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 27, die landesweite Rate bei 28,8.

"Die teilweisen hohen Unterschiede zwischen den Regionen können nicht allein medizinische Gründe haben. Vielmehr sind sie ein deutliches Signal, die Indikationsstellung stärker zu hinterfragen", kommentierte der AOK-Vorstandsvorsitzende Martin Litsch die Studie.

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