05.09.2017

Medizinische Versorgung: Weniger Krankenhäuser und mehr Patienten

Westfalen (wh). Die Zahl der Krankenhäuser in Westfalen ist seit dem Jahr 2000 deutlich gesunken. Besonders betroffen von Schließungen ist der ländliche Raum, zeigt eine aktuelle Erhebung des Statistischen Landesamtes.

172 Krankenhäuser zählten die Statistiker Ende vergangenen Jahres in der Region, das sind 65 weniger als vor 16 Jahren. Auch die Zahl der Betten nahm in diesem Zeitraum um mehr als 8000 ab und liegt zurzeit bei rund 57.700. Jedoch werden in den Kliniken mehr Patienten stationär behandelt: Ihre Zahl stieg seit dem Jahr 2000 um knapp 300.000 auf mehr als 2,2 Millionen im vergangenen Jahr. Ihnen steht mehr medizinisches Personal zur Verfügung, zeigt die Statistik: Die Zahl der Ärzte stieg um mehr als 6500 auf rund 18.200, die der Pfleger um rund 1200 auf rund 50.000.

Landesweit sieht die Entwicklung ähnlich aus. Jedoch sind in Westfalen die Landkreise mit kleineren Kliniken von Schließungen und Fusionen stärker betroffen. So ist die Zahl der Krankenhäuser im Kreis Gütersloh von acht im Jahr 2000 auf drei gesunken, im Kreis Höxter von sechs auf zwei und im Hochsauerlandkreis von 17 auf elf.

Hintergrund der Entwicklung ist, dass die Dauer der stationären Behandlung im Zuge des medizinischen Fortschritts, aber auch durch die Umstellung des Vergütungssystems auf sogenannte Fallpauschalen gesunken ist. Im Jahr 2000 lagen Patienten im Durchschnitt noch etwa zehn Tage im Krankenhaus; heute sind es rund drei Tage weniger.

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin