Wahlurnen der Stadt Münster. Foto: Stadt Münster
03.09.2020

Briefwahl ist gefragt

Bei der Kommunalwahl werden deutlich mehr Menschen ihre Stimme auf dem Postweg abgeben, als bei vorherigen Wahlen. Grund dafür ist offenbar die Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Offenbar nutzen viele Wahlberechtigte die Möglichkeit, ihre Stimme vorab per Briefwahlbogen abzugeben. So gingen bei der Stadt Münster bis Mitte dieser Woche bereits mehr als 57.000 Anträge auf Zusendung der Briefwahlunterlagen ein. Bei der letzten Kommunalwahl hatten insgesamt rund 49.000 Menschen per Briefwahl abgestimmt, teilt die Stadt Münster auf Anfrage von westfalenspiegel.de mit. „Die Zahl der vom Wahlamt ausgegebenen Wahlscheine sagt allerdings noch nichts darüber aus, wie viele tatsächlich per Post zurückkommen und dann auch bei der Briefwahl berücksichtigt werden“, sagt Münsters Wahlamtsleiter Maik Waldeyer. 

Auch die Städte Höxter und Herne erwarten in diesem Jahr ein deutlich höheres Briefwahlaufkommen. Außerdem machten viele Bürger auch bereits jetzt von ihrem Wahlrecht durch vorherige Stimmangabe im Rathaus Gebrauch, so ein Sprecher Stadt Herne. Auch in Münster sei der Andrang in den beiden Hauptwahlbüros groß. Dort hatten eineinhalb Wochen vor der Wahl bereits mehr als 7700 Wähler ihre Kreuze direkt vor Ort gemacht.

200 Wahlbenachrichtigungen verschwunden

In der Gemeinde Wilnsdorf haben bislang bereits 4800 Bürger Briefwahlunterlagen beantragt, so eine Sprecherin der Gemeinde. Das sind etwa 28 Prozent der rund 17.000 Wahlberechtigten in der Gemeinde. Bei der letzten Kommunalwahl hatten dort insgesamt nur 3180 Bürger ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. In der Gemeinde im Kreis Siegen-Wittgenstein gibt es aber auch ein Kuriosum: Dort sind rund 200 Wahlbenachrichtigungen nicht bei den Wählern angekommen. Betroffen ist vor allem der Ortsteil Wilgersdorf. „Bis heute sucht die Deutsche Post AG nach dem Grund, warum gerade in Wilgersdorf viele Wahlbenachrichtigungen nicht angekommen sind. Die bisherigen Antworten aus dem Unternehmen stellen weder die Bürgerinnen und Bürger, noch uns zufrieden“, sagt Wahlleiter Helmut Eich. Besorgte Bürger kann er dennoch beruhigen. Wer seinen Personalausweis oder Reisepass am Wahltag mitbringt, darf auch wählen.

Umfangreiche Infektionsschutzmaßnahmen am Wahltag

Die Kommunen haben umfangreiche Infektionsschutzmaßnahmen ergriffen, um die Wahl am 13. September auch in den Wahllokalen so sicher wie möglich zu gestalten. Dazu gehört die vom Land vorgeschriebene Maskenpflicht beim Betreten der Wahllokale. Außerdem gibt es „Einbahnstraßen-Laufwege“, Hustenschutzwände, Desinfektions- und Reinigungsmittel für die Wahlkabinen, Stifte und Tische. 

Einige Bürger müssen sich auf dem Weg zum Wahllokal aber umstellen. Ihr gewohntes Wahllokal könnte es in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht geben und so müssen sie an einem anderen Ort ihre Stimme abgeben. Entweder weil die bisherigen Räume für die vorgesehenen Schutzmaßnahmen ungeeignet sind, oder weil sich die Wahllokale zum Beispiel in Altenheimen befanden. Der Kontakt zu Risikogruppen soll aber unbedingt vermieden werden. 

jüb/wsp

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