23.03.2022

Mehr Einsamkeit im Osten

Knapp 15 Prozent der Menschen in NRW fühlen sich einsam. Das zeigt ein Bericht von Forschern der Universitäten Mannheim und Marburg sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin. 

Besonders häufig sind Menschen mit geringem Einkommen betroffen. Auch Erwerbslosigkeit und das Leben als Single machen es wahrscheinlicher, dass Menschen sich einsam fühlen. Wer hingegen ehrenamtlich engagiert ist, ist deutlich seltener von Einsamkeit betroffen.

Das Gutachten zeigt auch regionale Unterschiede in Sachen Einsamkeit, die jedoch weniger deutlich ausfallen. Demnach leiden Menschen im westlichen Ruhrgebiet und im Rheinland sowie in Teilen des Sauerlandes an der Grenze zu Hessen etwas seltener an Einsamkeit. Überdurchschnittlich hohe Werte gibt es in einem Gürtel, der sich aus Ostwestfalen durch das Münsterland bis in das Sauer- und Siegerland erstreckt. 

Gesundheitliche Auswirkungen

Einsamkeit kann die psychische und körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Das Gutachten empfiehlt unter anderem, mit einer „Woche der Einsamkeitsprävention“ mehr auf das Thema aufmerksam zu machen. Auch in der Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik soll es eine größere Bedeutung erhalten, so die Forscher.

Das Gutachten wurde im Auftrag der Enquete-Kommission „Einsamkeit“ des Landtags NRW erstellt. Die Kommission wurde 2020 auf Antrag der AfD-Fraktion eingerichtet. 

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin