Mehr Insolvenzen als 2022
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Westfalen-Lippe ist 2023 um 17 Prozent gestiegen. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer stieg sogar um 57 Prozent.
Wie das Statistische Landesamt IT.NRW mitteilt, haben die westfälischen Amtsgerichte im vergangenen Jahr 1974 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Davon betroffen waren mehr als 12.500 Arbeitnehmer. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich im Jahr 2023 auf 2,8 Milliarden Euro und waren damit mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2022 (damals: 1,3 Milliarden Euro).
Mit 1522 Menschen waren in Dortmund besonders viele Arbeitnehmer von der Insolvenz des Unternehmens, bei dem sie gearbeitet haben, betroffen. Auch im Kreis Borken (1434) und im Kreis Gütersloh (1419) mussten viele Angestellte wegen einer Unternehmensinsolvenz um ihren Job bangen. Die Daten belegen, dass der Trend der vergangenen Jahre (seit 2018) zu weniger Unternehmenspleiten gebrochen ist. Im Vergleich zu 2019, also vor der Corona-Pandemie, meldeten aber 17,5 Prozent weniger Betriebe in Westfalen Konkurs an.
Einzelhandel und Gesundheit- und Sozialwesen besonders betroffen
Landesweit gab es 2023 rund 21 Prozent mehr Insolvenzen und mit 53.815 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fast viermal so viele betroffene Beschäftigte wie ein Jahr zuvor. Den größten Anstieg gab es in NRW im Wirtschaftsbereich „Gesundheits- und Sozialwesen”. Mit 179 gemeldeten Insolvenzverfahren lag die Zahl fast doppelt so hoch wie 2022. Die meisten betroffen Arbeitnehmer gab es im Bereich „Einzelhandel“. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg ihre Zahl um das Zwölffache auf 29.703 Beschäftigte.
Auch die Zahl der gemeldeten Verbraucherinsolvenzen ist im vergangenen Jahr gestiegen. 2022 lag diese Zahl in Westfalen noch bei 7747, ein Jahr später bei 7891, was einem Plus von rund 1,9 Prozent entspricht. Damit ist der Anstieg in den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster größer als im Landesdurchschnitt (0,1 Prozent).
jüb, wsp