Mehrheit für „Stalag“
Der Paderborner Kreistag hat „grünes Licht“ für die Weiterentwicklung der Gedenkstätte „Stalag 326“ in Schloß Holte-Stukenbrock gegeben.
Der Kreistag habe mehrheitlich für den Kompromiss zum Ausbau und zur Weiterentwicklung der Einrichtung gestimmt, heißt es vom Kreis Paderborn. Demnach beteiligt sich der Kreis nach der Fertigstellung der Gedenkstätte ab 2030 mit bis zu zwei Prozent und maximal 84.000 Euro jährlich an den Betriebskosten. Diese wurden in einer Machbarkeitsstudie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zuletzt auf 4,2 Millionen Euro beziffert.
Kompromissvorschlag
Ursprünglich war von Betriebskosten in Höhe von 5,6 Millionen Euro jährlich die Rede. Der Gütersloher Kreistag votierte daraufhin gegen das Projekt. Erst ein Kompromissvorschlag von NRW-Landtagspräsident André Kuper, der niedrigere Kosten vorsieht, fand im Frühjahr eine Zustimmung.
Mit dem positiven Votum des Paderborner Kreistags hat die geplante Weiterentwicklung der Gedenkstätte an dem größten ehemaligen Gefangenenlager für sowjetische Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg einen weiteren Meilenstein genommen. Nun stehen noch Entscheidungen im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und beim Land NRW als Förderer aus. Im LWL-Landschaftsausschuss soll das Thema „Stalag“ im September auf der Tagesordnung stehen. Im Grundsatz hatten die LWL-Parlamentarier bereits den Planungen zugestimmt, nun gehe es um die veränderten Kosten, heißt es vom Verband. Der NRW-Landtag entscheidet voraussichtlich nach den Sommerferien. Landtagspräsident Kuper ist optimistisch: „Die Pläne für die Gedenkstätte sind auf einem guten Weg. Gerade aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen ist es wichtig, einen neuen Ort der Demokratiebildung in der Region zu entwickelt. Wenn die Beschlüsse der Gremien in der Region positiv ausfallen, werden sich nach den Sommerferien der LWL und der Landtag damit befassen. Dann kann die konkrete Planung beginnen, dazu gehören im ersten Schritt die Förderanträge für den Bund, ein Gestaltungswettbewerb und die Gründung der Stiftung.“
wsp, aki