Mensch und Natur
Zum 150. Geburtstag des Expressionisten Otto Mueller widmet sich eine Sonderausstellung im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster dem Leben und Werk des ehemaligen Brücke-Künstlers.
In der Ausstellung „Otto Mueller“ werden vier Werken des Künstlers aus der Sammlung des LWL-Museums und rund 90 Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen gezeigt, darunter die ikonischen „Badenden“. Die Schau stellt Mueller (1874-1930) in den Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, unter anderem aus der Gruppe „Die Brücke“, wie Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff. Außerdem fragt die Schau nach Muellers Beziehung zum Akt und zur Natur und thematisiert sein Interesse für andere Kulturen und das Leben seiner Modelle und Partnerinnen.
Kritische Auseinandersetzung mit Muellers Werk
„Mit der Ausstellung setzt das Museum eine Reihe fort, die sich mit bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern der Moderne auseinandersetzt und ihre Werke auf neue Weise präsentiert“, sagt der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann. „Gerade in der heutigen Zeit müssen sich Museen immer mehr die Fragen stellen, welche Kunstwerke sie zeigen und welche Narrative sie der Öffentlichkeit anbieten. Die kritische Auseinandersetzung mit Muellers Werk ermöglicht es uns, die Selbstverständlichkeiten und das Anspruchsdenken, die in der damaligen Zeit vorherrschten, neu zu bewerten und zu reflektieren.“
Mueller gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Er zeichnet sich durch seine eindringlichen Darstellungen von Menschen aus. Wie viele Künstlerinnen und Künstler des 20. Jahrhunderts suchte Mueller nach dem vermeintlich „Ursprünglichen“, das er in der Verbindung von Mensch und Natur fand. Er nutzte eine Vielzahl künstlerischer Techniken, darunter Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und vor allem Lithografien. In seiner Kunst verwendet er keine starken Farben und gestaltet seine Werke durchdacht und komponiert.
Die Ausstellung „Otto Mueller“ ist vom 20. September 2024 bis 2. Februar 2025 im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zu sehen.
wsp