Der Wald in NRW ist durch Hitze, Dürre und den Borkenkäfer stark geschädigt. Foto: Alexander Klaus/pixelio.de
24.09.2019

Millionen-Programm für den Wald in NRW

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat ein „Programm für die Zukunft des Waldes“ beschlossen: 100 Millionen Euro sollen in den nächsten zehn Jahren für die Wiederaufforstung zur Verfügung stehen. 

Damit will das Land die aktuellen Schadensflächen, die durch Stürme, anhaltende Dürre- und Hitzeperioden sowie den extremen Befall mit Borkenkäfern entstanden sind, innerhalb eines Jahrzehnts wieder vollständig aufforsten. Bisher belaufen sich die Schäden allein bei Fichten auf rund 20.000 Hektar oder etwa elf Millionen Bäume. Bei den Buchen liegen Schäden bei rund 300.000 Kubikmetern Holz vor, teilt das Land mit.

Schmalenberger Erklärung

In der so genannten Schmalenberger Erklärung, die das Landeskabinett bei einer Klausur im Sauerland verabschiedet hat, sicherte die Landesregierung außerdem weitere Ad-hoc-Hilfen für die Waldbauern zu. Die Fördergelder für die finanziellen und fachlichen Hilfen bei der Bewältigung der aktuellen Schadenssituation steigen damit von 6,2 auf 9,2 Millionen Euro auf.

Mit den zusätzlichen Mitteln sollen zum Beispiel die Überwachung der Borkenkäferpopulation, die Aufarbeitung befallenen Holzes, der Holztransport in Trocken- und Nasslager finanziert werden. Auch Maßnahmen zur Herabsetzung der Bruttauglichkeit sowie die Anlage und Betrieb von Holzlagerplätzen werden gefördert. 

„Die Lage unserer Wälder ist kritisch – mit massiven Folgen für die Forstwirtschaft und das Klima. Wir erleben eine beispiellose Abfolge von Stürmen, Dürren und die drastische Ausbreitung von Borkenkäfern“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet in Schmallenberg. 

Nationaler Waldgipfel in Berlin

Die Schmallenberger Erklärung enthält als eine zentrale Forderung auch eine bessere Honorierung der Klimaschutzleistungen des Waldes, so das Land. „Der Wald ist CO2-Binder, Erdrutsch-Schutz und Wasser-Filter – und vieles mehr. Diese Leistung der Waldbäuerinnen und Waldbauern muss finanziell anerkannt werden. Dafür werden wir uns bei den anstehenden Beratungen zur Ausgestaltung des Klimapakets in Berlin einsetzen. Waldschutz ist Klimaschutz“, erklärte Laschet weiter auch mit Blick auf den Nationalen Waldgipfel, der morgen (25.9.) in Berlin stattfinden wird.

Dort wird Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die Interessen NRWs vertreten. „Nordrhein-Westfalen forstet auf. Angepasst an die jeweiligen Standorte sollen klimaresiliente Mischwälder zur Regel werden. Die richtige Mischung macht es. Und diese fordern und fördern wir“, so Heinen-Esser. 

wsp

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