Bis zum letzten Platz
Ob Theater, Clubs oder Festivals: Die Kulturbranche kehrt zur Normalität zurück. Die Ruhrfestspiele heben Platzbeschränkungen auf.
Das Theaterfestival, das vom 1. Mai bis 12. Juni in Recklinghausen stattfindet, hatte ursprünglich mit nur 60 Prozent Auslastung der Plätze geplant. „Der Zuspruch der Zuschauerinnen und Zuschauer ist überwältigend“, sagte Intendant Olaf Kröck kürzlich der Nachrichtenagentur dpa. 40 Prozent der Plätze seien bereits verkauft. Mit Ausnahme der Eröffnungsinszenierung „Sibel“ werden nun 100 Prozent der Plätze verkauft. Zuschauer müssen im Theater jedoch eine Maske tragen. 2020 war das Festival pandemiebedingt ausgefallen, im vergangenen Jahr fand es teilweise online und teilweise mit Publikum vor Ort statt – jedoch mit stark reduzierten Kapazitäten. Die diesjährigen Ruhrfestspiele stehen unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine. Besonders im Fokus dabei ist der Auftritt von DakhaBrakha, einer ukrainischen Band, die Folk-Punkt macht. „Sie sind Botschafter ukrainischer Kultur und eine Stimme gegen diesen Aggressionskrieg, die auch kein Blatt vor den Mund nimmt“, so Köck.
„Partys mit allem Drum und Dran“
Anfang April hat die NRW-Landesregierung die Coronaregeln für Kultureinrichtungen und auch für die Clubszene gelockert. „2G“-Regeln, Maskenpflicht und weitere Einschränkungen sind gefallen. Der Blick auf die Veranstaltungskalender zeigt: In die Konzertsäle und Clubs, die lange geschlossen waren, kehrt wieder Leben zurück. „Endlich können wir wieder Veranstaltungen ankündigen, die ihren Namen auch verdient haben. Konzerte, Partys, jede Menge Comedy, mit allem Drum und Dran“, heißt es vom FZW, einem traditionsreichen Veranstaltungsort für Konzerte, Partys und andere Events in Dortmund. Auch das Konzerthaus Dortmund reagiert auf die Lockerungen und gibt ebenfalls zusätzliche Tickets in den Verkauf.
In Münster lädt das Gleis 22, Treffpunkt der alternativen Szene, zu zahlreichen Konzerten. Auch in der überregional bekannten Jovel Music Hall, die lange Zeit ausschließlich als Impfstelle diente, finden wieder Konzerte statt. Und das LWL-Archäologiemuseum in Herne wird ebenfalls zur Party-Location. Bei der ersten Clubnacht unter dem Motto „Zeitrauschen“ treten DJs am 22. Mai im Innenhof sowie in der „Stonehenge“-Sonderausstellung des Museums auf. Die Nachbildung des berühmten Steinkreises wird dort zur Projektionsfläche für Mapping-Kunst. Impfnachweise werden dort zwar nicht mehr kontrolliert. Wie im LWL-Archäologiemuseum üblich, muss in den Innenräumen jedoch Maske getragen werden.
wsp