Der ADAC hat die Preise für Bus und Bahn in 21 Großstädten verglichen. Foto: ADAC
04.11.2021

Westfalen fahren günstiger als Rheinländer

Der ADAC hat die Preise für Bus und Bahn in deutschen Großstädten unter die Lupe genommen. Im Preisvergleich dabei sind auch die westfälischen Städte Bielefeld, Dortmund und Bochum.

Bielefeld kann beim Preis für eine Wochenkarte für Erwachsene punkten. Mit 23,50 Euro liegt die Stadt in Ostwestfalen mehr als drei Euro unter dem Durchschnitt (27,15 Euro). Nur in Dresden und München fahren die Bürger noch günstiger. In Bochum und Dortmund müssen die Menschen mit 29,50 Euro dagegen deutlich tiefer für eine Wochenkarte in die Tasche greifen. Nur in Hamburg und Berlin wird es noch teurer.

In den Kategorien Einzelfahrten, Tages- und Monatskarte für Erwachsene liegen die westfälischen Städte etwa im Bereich des Durchschnitts. Bei den Monatskarten zahlt man in Bochum und Dortmund 79,20 Euro und in Bielefeld 82,50. Der Durchschnitt liegt bei 80,60 Euro. Eine Einzelfahrt kostet in den drei westfälischen Städten 2,90 Euro (Durchschnitt 2,88 Euro) und eine Tageskarte in Dortmund und Bochum 7,20 Euro und in Bielefeld 7,50 Euro (Durchschnitt 7,30 Euro).

Damit fahren die Menschen in Westfalen wesentlich günstiger als im Rheinland. So kostet ein Monatsticket im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) 105,50 Euro. Für ein Tagesticket in Bonn oder Köln werden 8,80 Euro fällig.

3,60 Euro für Fahrradmitnahme

Besonders teuer ist die Fahrradmitnahme in Bochum und Dortmund: 3,60 Euro müssen Kunden für die Beförderung des Zweirads bezahlen. In Frankfurt, München oder Hamburg ist die Mitnahme kostenlos.

Die Untersuchung des ADAC zeigt, dass die Preisgestaltung im öffentlichen Nahverkehr sehr heterogen ist. Für die Studie wurden die ÖPNV-Ticketpreise in 21 deutschen Großstädten mit mehr als 300.000 Einwohnern untersucht. Die größten Preisunterschiede fanden die Tester bei den Wochenkarten. In Berlin kosten diese 36 Euro, in München nur 17,80 Euro.

Angesichts der verbreitet hohen Preise sieht ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand kurzfristig den Bedarf für flexiblere Tarifstrukturen insbesondere für Teilzeitbeschäftige und Homeoffice-Nutzer: „Für Verbraucher, die den öffentlichen Verkehr nicht täglich nutzen, bietet die derzeitige Tarifstruktur häufig keine bezahlbaren Angebote. Ein attraktiver ÖPNV ist für die Mobilität der Zukunft unverzichtbar. Dabei geht es den Verbrauchern vor allem um faire Preise, Zuverlässigkeit und eine Ausweitung des Angebots.“

wsp

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