Mit Grisars Augen durch Europa
Erich Grisar reiste Ende der 1920er Jahre durch Europa und dokumentierte seine Erlebnisse mit der Kamera. Seine Fotografien sind nun in Dortmunds Zeche Zollern zu sehen.
Bilder sagen bekannterweise mehr als 1000 Worte – doch für den Fotografen und Schriftsteller Erich Grisar schien das nicht genug zu sein. Er fotografierte nicht nur, sondern verfasste Texte zu dem, was er erlebt und gefühlt hat. Der Dortmunder veröffentlichte diese Texte und Bilder, die nun in der Ausstellung „Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa“ zu sehen sind. Zu den 255 Fotografien zählen auch bislang unveröffentlichte Aufnahmen. Sie zeigen verschiedene Lebens- und Arbeitssituationen der Menschen in Warschau, Amsterdam oder Barcelona. Seine Reise führte Grisar zwischen 1928-1933 auch nach England.
Die Ausstellung setzt nicht nur auf visuelle Reize, sondern untermalt Grisars Reise akustisch. Die Originaltexte des Schriftstellers wurden vertont und können an Hörstationen abgehört werden. Dadurch schafft die Schau ein audiovisuelles Erlebnis und nimmt die Besucher mit auf die Reise. Das Europa Ende der 1920er Jahre wird somit nicht nur durch Grisars Augen, sondern auch mit seinen Ohren erlebbar.
Im Partizipationsprojekt „Mein Europa“ beschäftigten sich die Mitwirkenden zum Beispiel mit kreativen Textilbildern mit eigenen Erlebnissen. Foto: LWL
Begleitend zur Ausstellung ist das Projekt „Mein Europa“ entstanden, bei dem Menschen aus der Dortmunder Nordstadt ihre Erlebnisse künstlerisch umgesetzt haben. 36 Exponaten in Form von Textbildern oder Interviews erzählen die Geschichte der Dortmunder, die aus unterschiedlichen europäischen Ländern kommen. Die entstandenen Werke ergänzen dadurch die Schau mit aktuellen Eindrücken rund um Europa.
Die Ausstellung läuft bis zum 16. Oktober 2022. Weiter Informationen hier.
