Mobile Kitas erreichen Zuwandererkinder in Gelsenkirchen
Gelsenkirchen (wh). Seit April 2014 ist in Gelsenkirchen ein Team aus Erziehern in Wohnwagen unterwegs, um Kinder aus bulgarischen und rumänischen Familien zu erreichen, die ansonsten kaum Förderung erhalten.
In der Mobilen Kita "MoKi" gibt es keine Anmeldung, keine verbindlichen Bring- und Abholzeiten und keine Gebühren. Die Kinder spielen gemeinsam, erlernen die deutsche Sprache und gewöhnen sich an einen geregelten Tagesablauf.
Hintergrund der Gelsenkirchener Initiative ist, dass dort im vergangenen Jahr von den etwa 400 Kindern im Kita-Alter aus Bulgarien und Rumänien nur etwa 120 in einer Einrichtung angemeldet waren. Häufig seien die Familien nicht an Kita-Strukturen gewöhnt und hätten Angst vor den Einrichtungen, berichtet Alfons Wissmann, Leiter des städtischen Kita-Trägers GeKita.
Über die "MoKi" werden Kinder und Eltern langsam an den Kita-Alltag herangeführt. Ziel ist es, dass sie regelmäßig eine reguläre Einrichtung besuchen, um sich vor dem Start in der Schule an die Strukturen zu gewöhnen und die deutsche Sprache zu beherrschen.
Aufgrund des Erfolges der "MoKi" sind künftig zwei Wohnmobile in Gelsenkirchen unterwegs; sie betreuen 20 bis 40 Kinder pro Tag. Im Winter sind sie in Ladenlokalen untergebracht. 160 "MoKi"-Kinder besuchen mittlerweile Spielgruppen in Kindergärten, 67 wurden in regulären Kitas angemeldet. Das Projekt wird vom Land NRW unterstützt und wird aus Mitteln der Stadt, des Jobcenters und aus Spenden finanziert.