10.01.2012

Mobiles Café holt verarmte Senioren aus der Einsamkeit

Gelsenkirchen (wh). Mit einem "Mobilen Kaffeekränzchen" will der Evangelische Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern gegen die Einsamkeit im Alter kämpfen.
Das "Café auf Zeit" öffnet regelmäßig in einem Zelt in Siedlungen, in denen vor allem alte Leute leben, und bietet zwei Stunden lang kostenlos Kaffee und Kuchen. Damit richtet sich das Angebot in erster Linie an ältere Menschen, die es sich nicht leisten können, in ein Café zu gehen oder sich wegen ihrer Armut schämen, Leute in ihre Wohnung einzuladen.
Die Gelsenkirchener Pfarrerin und Gerontologin Dr. Zuzanna Hanussek hat das Projekt mit entwickelt, nachdem sie erfahren hatte, dass es immer mehr Frauen schwer fällt, bei den Treffen der Evangelischen Frauenhilfen einen Beitrag für das Kaffeegedeck aufzubringen: "Natürlich müssen sie nichts bezahlen, wenn sie sich das nicht leisten können. Doch wenn das Geld eingesammelt wird, sehen ja die Frauen neben ihnen, dass sie nichts in den Korb legen. Deswegen schämen sie sich und bleiben lieber ganz weg."
Das "Mobile Kaffeekränzchen" wird größtenteils durch Spenden finanziert und von sechs ehrenamtlichen Helfern organisiert.

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