Modehandel und Textilindustrie stehen unter Druck. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
18.02.2020

Modehändler Sør ist insolvent

Der Herrenausstatter Sør Rusche mit Sitz in Oelde hat beim Amtsgericht Münster einen Antrag auf ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Ziel sei es, das Unternehmen zu sanieren und fortzuführen, berichtet das Fachmagazin „Textilwirtschaft“.

„Die Positionierung des Unternehmens im Premium-Segment sowie die Kraft des Namens Sør ist hervorragend. Aber die Altlasten und Verbindlichkeiten, die auf dem Unternehmen lasten, haben uns zu diesem Schritt gezwungen“, zitiert die „Textilwirtschaft“ den Sanierungsexperten Thomas Fox aus der Sør-Geschäftsführung.

Anzeichen für eine Krise bei dem luxuriösen Bekleidungshaus gab es schon im vergangenen Jahr. Firmeninhaber Thomas Rusche gab im Interview mit dem Branchenblatt Probleme zu: Der Ausbau des Filialnetzes von 30 auf 60 Läden sei zu schnell gelaufen, Wachstumschancen wurden zu optimistisch beurteilt. 2019 ließ Rusche seine über Jahre aufgebaute Kunstsammlung mit wertvollen Altmeistern versteigern. Die Erlöse sollten in die Sanierung des traditionsreichen Herrenausstatters fließen.

Keine Entlassungen oder Filialschließungen

Eine nachhaltige Lösung brachte dieser Schritt offenbar nicht, zeigt nun der Insolvenzantrag. Entlassungen und Filialschließungen plane die Sør Rusche GmbH im Zuge des Verfahrens jedoch nicht, sagte der Sanierer Thomas Fox gegenüber der „Textilwirtschaft“. Vielmehr wolle das Unternehmen nun Mietverträge prüfen und einen neuen Investor suchen. Inhaber Thomas Rusche will sich aus der Geschäftsleitung zurückziehen.

Lesen Sie mehr zur Krise der westfälischen Modebranche im WESTFALENSPIEGEL 6/2019 und hier.

wsp

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