Der Friedenssaal im Rathaus Münster. Foto: Stadt Münster
28.10.2022

Münster ist bereit für G7-Treffen

Der historische Friedenssaal im Rathaus zu Münster ist Kulisse für den Gipfel der G7-Außenminister am 3. und 4. November. Bürger und Besucher der Stadt müssen mit Einschränkungen rechnen.

Die Vorbereitungen von Seiten der Stadt und der Polizei für das Treffen der hochrangigen Politiker aus Frankreich, Italien, den Vereinigten Staaten, Kanada, Großbritannien, Japan und Deutschland in Münster sind weitgehend abgeschlossen. Dabei will sich die Stadt von ihrer besten Seite zeigen, die meisten Bürgerinnen und Bürger würden die internationalen Delegationen willkommen heißen, sagte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe am Freitag (28.10.).

Geschützt werden die internationalen Besucher von einem Großaufgebot der Polizei. Es werde vom Streifenpolizisten bis zum Hubschrauber das gesamte polizeiliche Instrumentarium zur Verfügung stehen, sagt Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. Dazu gehören auch Scharfschützen auf den Dächern, die wie beim Katholikentag zu den Routine-Maßnahmen gehörten. Aktuell gebe es aber keinen Hinweis auf eine konkrete Gefährdung, ergänzte Münsters Polizeisprecher Jan Schabacker.

Spagat für die Polizei

Angesichts zahlreicher angekündigter Demonstrationen im Umfeld des G7-Treffens steht die Polizei vor einem schwierigen Spagat. „Wir müssen die Sicherheit der Veranstaltung und die Freiheit des Demonstrationsrechts auf einen Nenner bringen“, so Dorndorf. Die Polizei geht auch davon aus, dass es weitere Beeinträchtigungen durch anreisende Demonstranten, zum Beispiel auf Einfallstraßen und im Bereich des Bahnhofs, geben wird. Dennoch sollen die Einschränkungen für die Münsteranerinnen und Münsteraner an den Einsatztagen so gering wie möglich bleiben.

Die Polizei hat über Münster auch für private Drohnen ein Flugverbot ausgesprochen. Ab Mittwochabend, 2. November, werden zudem einige Straßen in Münster gesperrt sein. Betroffen sind Teile des Prinzipalmarktes, einige Bereiche um den Dom herum sowie die Freifläche des Domplatzes und einige Straßen rund um das Atlantic-Hotel, teilt die Polizei Münster mit. Zur Wahrnehmung von Terminen oder ärztlicher Behandlungen können die abgesperrten Bereiche aber weiter betreten werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in den Geschäften, die im abgesperrten Bereichen liegen, einzukaufen. Anwohnerinnen und Anwohner können den Sicherheitsbereich grundsätzlich betreten, so die Polizei weiter.

LWL-Museum für Kunst und Kultur geschlossen

Auch das LWL-Museum für Kunst und Kultur wird für Besucher geschlossen. Es wird während des Gipfels zum internationalen Pressezentrum. „Wir sind gern Gastgeber für Journalisten und Journalistinnen aus der ganzen Welt“, so der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann. „Darin haben wir ja durch die international bekannten Skulptur Projekte-Ausstellungen einige Erfahrung. Wegen des Gipfels müssen wir aber unser Museum für Besuche vom 30. Oktober bis zum 5. November schließen.“

Wird zum internationalen Pressezentrum während des G7-Treffens: Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Foto: LWL / Deiters-Keul

Wird zum internationalen Pressezentrum während des G7-Treffens: Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Foto: LWL / Deiters-Keul

Rund um den Gipfel der Außenminister sind mehrere Demonstrationen angemeldet worden. Darunter vor allem Friedens- und Klimaproteste. So haben die Münsteraner Ortsgruppen von Fridays for Future, Greenpeace, Seebrücke und der KlimaEntscheid unter dem Motto „Global Climate Justice – Diese Welt gehört nicht nur den G7!“ zu einer Klima-Demonstration am Donnerstag, 3. November, aufgerufen. Sie soll um 16 Uhr auf dem Schlossplatz in Münster starten.

Empfang der Außenminister im Rathaus

Mit der Ausrichtung des G7-Außenministertreffens reiht sich Münster in die Liste prominenter Austragungsorte für solche Gipfeltreffen ein. So haben die Außenminister zuvor bereits in Paris, London, Rom oder Berlin getagt. Gastgeber ist das Auswärtige Amt. Münster stelle lediglich in Absprache die gewünschten Räumlichkeiten zur Verfügung, sagt ein Sprecher der Stadt gegenüber dem Westfalenspiegel. Dennoch wird Oberbürgermeister Markus Lewe die Außenminister kurz im historischen Rathaus begrüßen, ehe sie im Friedenssaal zusammenkommen und ihre Arbeitssitzung beginnen.

Zentraler Punkt der Beratungen wird der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen für Europa und internationale Zusammenarbeit sein. Außerdem stehen die Klimakrise, die Corona-Pandemie und ihre Folgen, eine nachhaltige globale Impfstoffversorgung und -gerechtigkeit sowie die Stärkung der Widerstandskraft von Demokratien auf der Tagesordnung, heißt es auf einer eigens von der Stadt Münster eingerichteten Website.

jüb/wsp

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