In Münster haben 1000 Euro Rente eine Kaufkraft von 917 Euro. In Höxter sind es 1111 Euro. Foto: pixabay
26.05.2020

Münster ist für Rentner ein teures Pflaster

Die Kaufkraft der Renten in Westfalen ist regional sehr unterschiedlich. Münster ist der teuerste Altersruhesitz, im Kreis Höxter lebt es sich als Rentner am günstigsten.

Das geht aus einer Studie hervor, die das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos für die Initiative „7 Jahre länger“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat. Demnach haben 1000 Euro in Münster eine Kaufkraft von 917 Euro. In Höxter liegt der reale Wert dagegen bei 1111 Euro. Auch im Hochsauerlandkreis lebt es sich als Rentner vergleichsweise günstig. Dort haben 1000 Euro eine Kaufkraft von 1104 Euro.

Münster liegt in der Rangliste der teuersten Städte für Rentner in Deutschland auf Platz 27, Höxter auf Rang 352 von insgesamt 401 untersuchten Kommunen. Höxter ist damit der günstigste Landkreis für Rentner in Nordrhein-Westfalen. In Düsseldorf bleiben den Rentner von 1000 Euro rund 906 Euro Kaufkraft, was die Landeshauptstadt für die Ruheständler zum das teuersten Pflaster in NRW macht.

Deutschlandweit Unterschiede bis zu 52 Prozent

„Der Wohnort hat großen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten und damit den Wohlstand im Alter“, sagt Studienautor Heiko Burret. Teurere Gegenden müssten jedoch nicht zwangsläufig unattraktiver sein, da die Löhne und somit auch die Renten dort tendenziell höher seien als in günstigeren Regionen. „Einbußen beim Lebensstandard drohen überall dort, wo die Alterseinkünfte im Verhältnis zum regionalen Preisniveau sehr niedrig ausfallen“, so Burret.

Deutschlandweit variiere die Kaufkraft der Renten regional um bis zu 52 Prozent, teilt der GDV mit. So hätten 1000 Euro für Rentner in München – dem teuersten Altersruhesitz – eine Kaufkraft von 760 Euro. Im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster – dem bundesweit günstigsten Wohnort – liege der reale Wert dagegen bei 1160 Euro.

Für die Auswertung hat Prognos die Lebenshaltungskosten der Rentner in 401 Kreisen und kreisfreien Städten verglichen. Für die Untersuchung wurde die Gewichtung des allgemeinen Warenkorbs des Statistischen Bundesamtes an das Konsumverhalten der über 65-Jährigen angepasst, so der GDV. Gesundheitsausgaben und Mieten hätten in dieser Altersgruppe beispielsweise ein höheres Gewicht. Kosten für Bildung spielten dagegen eine geringere Rolle.

wsp

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