05.04.2013

Multiple Sklerose: Bochumer Wissenschaftler erforschen neue Behandlungsmethode

Bochum (wh). Bochumer Wissenschaftler haben ein viel versprechendes Medikament gegen Multiple Sklerose untersucht. In einer Studie erforschte ein internationales Team unter Leitung des RUB-Klinikums das Medikament Daclizumab. Es soll Krankheitsschübe reduzieren, indem es wie ein Antikörper auf das Immunsystem wirkt und dadurch Entzündungsherden im zentralen Nervensystem entgegenwirkt.

In der Studie mit 600 Patienten beobachteten die Forscher ein Jahr lang die Wirkung des Medikaments. Dafür protokollierten sie die Zahl neuer Krankheitsschübe, untersuchten die Vermehrung der Entzündungsherde in Hirn und Rückenmark und werteten den physischen und psychischen Zustand der Patienten aus. Das Ergebnis: Bei einer bestimmten Dosierung des Medikamentes reduzierten sich die Schübe " im Vergleich zur Kontrollgruppe – um 57 Prozent, eine fortschreitende Behinderung trat ebenso seltener auf.

Die Forscher bewerten die Studie als Erfolg: "Es zeigen sich völlig neue Wirkmechanismen, nämlich die verbesserte Rekrutierung von körpereigenen, regulatorischen natürlichen Killerzellen als Schutzmechanismus. Daclizumab könnte in Sachen Wirkmechanismus, Sicherheit und Verträglichkeit einer der dringend benötigten neuen Wirkstoffe zur Behandlung der Multiplen Sklerose werden."

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