24.08.2022

Museen in der Energiekrise

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) prüft, wie er in seinen 18 Museen und anderen Kultureinrichtungen Energie einsparen kann. Eine besondere Herausforderung ist der Umgang mit Sammlungsstücken.

Angesichts der Energiekrise wird überlegt, die Raumtemperatur in den Ausstellungsräumen der Museen auf 19 Grad zu sehen. Einige der LWL-Industriemuseen könnten zeitweise im Winter schließen; der geplante Ganzjahresbetrieb im LWL-Textilwerk in Bocholt könnte verschoben werden. Außerdem auf der Liste der möglichen Einsparmaßnahmen steht der Verzicht auf Außenbeleuchtung der LWL-Museen und auf die Klimatisierung von Büroräumen, heißt es vom LWL. Maßnahmen sollen in der Diskussion mit Fachleuten und Politik sowie in Abstimmung mit dem Landschaftsverband Rheinland und dem Land NRW geplant werden.

Schwierig dabei ist die Situation der Museumsdepots, in denen Sammlungsstücke vom Gemälde bis zum archäologischen Fundstück lagern. Die Depots haben einen hohen Energieverbrauch, weil dort nicht nur geheizt, sondern gekühlt und klimatisiert werden muss, um den Feuchtigkeitsgrad der Luft und die Raumtemperatur konstant zu halten. Hier müsse darüber nachgedacht werden, welche Exponate diese energieintensiven Bedingungen uneingeschränkt brauchen und bei welchen Objekten zeitweise darauf verzichtet werden kann, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Potenziale liegen in der Zusammenarbeit von Museen

Eine Lösung könnte in der Kooperation von Museen der Region liegen. Exponate mit ähnlichen klimatischen Anforderungen könnten gebündelt und zusammengeführt werden, so Rüschoff-Parzinger: „Dies kann besonders gut in Zentralmagazinen funktionieren und spart auch langfristig Energie und andere Ressourcen. Hier haben wir als LWL-Kultur schon gute Erfahrungen gemacht.“

LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann macht deutlich, dass nicht nur die LWL-Museen, sondern auch andere Kultureinrichtungen in der Region von der Kompetenz und den Erfahrungen des LWL profitieren könnten: „Mir ist wichtig, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppen allen Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt werden, denn wir haben den Anspruch Dienstleister für Westfalen-Lippe zu sein“, so Lunemann.

wsp

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