Museen öffnen – mit Abstand
Neustart für viele Kultureinrichtungen in Nordrhein-Westfalen: Museen und Musikschulen, Gedenkstätten und auch Volkshochschulen dürfen wieder für Besucher öffnen.
Mit 18 Museen ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einer der großen Museumsträger in der Region. Seit dem 14. März waren die Einrichtungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Wenn sich die Türen wieder öffnen, gelten einige Spielregeln, um Besucher und Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger: „Die Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern und der Mund-Nasen-Schutz sind am wichtigsten. Daher werden wir Besucherströme regulieren und auf Veranstaltungen und Führungen verzichten.“
Die LWL-Museen sind in ihrer Größe und Ausrichtung sehr verschieden, daher wird es auch zusätzliche individuelle Regeln geben. So sind im weitläufigen Detmolder Freilichtmuseum bis zu 1500 Besucher gleichzeitig zugelassen, im Hagener Freilichtmuseum, das in einem engen Tal gelegen ist, jedoch nur 350. Einige Handwerkerhäuser und Ausstellungen der Freilichtmuseen bleiben geschlossen, andere dürfen eingeschränkt besucht werden. Tast-Stationen oder Monitore mit Touch-Screens werden den Besuchern der LWL-Museen ebenfalls in nächster Zeit nicht zur Verfügung stehen. Manche Häuser geben ihren Besuchern eine Lauf-Richtung durch die Ausstellung vor.
Museumspädagogische Programme fallen bis auf weiteres aus. „Jedoch stehen unsere Gästeführer in den Ausstellungen bereit, um Fragen von Besuchern zu beantworten und zum Beispiel Kunstwerke zu erläutern“, nennt Rüschoff-Parzinger ein Beispiel, wie die Museen mit den Einschränkungen umgehen.
Weitere Museen in Westfalen kündigten ebenfalls an, in den nächsten Tagen wieder eröffnen zu wollen. So plant das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum, seine vier Ausstellungsrundgänge wieder für Besucher freizugeben. Auch das Museum Strom + Leben in Recklinghausen und das Picasso-Museum in Münster, das rock’n’popmuseum in Gronau und das Weserrenaissance-Museum Schloß Brake haben bekannt gegeben, dass sie wieder Besucher empfangen. Die städtischen Museen in Dortmund, zu denen auch das Museum Ostwall im Dortmunder U zählt, öffnen am Samstag, 9. Mai.
Der LWL will mit seiner Strategie ein Vorbild für andere Museumsträger in der Region sein. Das LWL-Museumsamt unterstütze die Ausstellungshäuser online und mit Beratungen dabei, zumindest Teil-Öffnungen zu ermöglichen, sagte LWL-Direktor Matthias Löb: „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, die Museen verantwortungsvoll wieder zu eröffnen. Die Museumsleute freuen sich sehr auf die Besucher und wollen ihre Schätze und ihre Arbeit präsentieren.“
wsp