Museum ohne Modersohn
Das Otto Modersohn Museum Tecklenburg heißt bald Kunstmuseum Tecklenburg. Es will sich thematisch breiter aufstellen.
Ab dem 1. Dezember 2023 wird sich das 2015 eröffnete Museum mit dem neuen Namen präsentieren. Zu diesem Schritt sei das Haus im Zuge einer juristischen Auseinandersetzung mit Antje Modersohn gezwungen worden, erklärt Uta Jenschke, Leiterin des Museums in Tecklenburg, gegenüber dem Westfalenspiegel. Die Enkelin des Künstlers, gemeinsam mit ihrem Ehemann Betreiberin des Otto Modersohn-Museums in Fischerhude bei Bremen, habe verfügt, dass das Tecklenburger Ausstellungshaus nicht mehr den Namen des Malers (1865-1943) im Titel führen darf. Antje Modersohn wolle sich auf ihr Museum konzentrieren, habe diese als Grund angegeben.
Diese Entscheidung sei zum jetzigen Zeitpunkt überraschend gekommen, habe sich jedoch bereits seit einigen Jahren angekündigt, sagt Jenschke. Der Hintergrund: Nachdem sich das Modersohn Museum Tecklenburg in Ausstellungen zunächst auf das Werk des in Soest geborenen Landschaftsmalers konzentriert hatte, setzte es in den vergangenen Jahren zunehmend weitere Akzente. Es gab Ausstellungen, die andere künstlerische Positionen einbezogen haben. Dies habe Antje Modersohn jedoch zunehmend kritisch gesehen, heißt es.
Aktuell ist in Tecklenburg die Schau „StadtLandschaften“ zu sehen, die sieben künstlerische Positionen – von Otto Modersohn bis zum Münsteraner Künstler und Architekten Peter Wilson – präsentiert. Dieses Konzept erhalte große Zustimmung vom Publikum, sagt die Museumsleiterin. Sie blickt trotz des Einschnitts positiv in die Zukunft und sagt: „Wir können das Museum jetzt noch deutlicher öffnen, was die Vielfalt und den Spannungsreichtum ganz unterschiedlicher Arbeiten von namhaften Künstlern als auch von vielversprechenden jungen Talenten anbelangt.“
wsp