Die Ausstellungen im LWL-Museum für Naturkunde konnten ab März unter Schutzvorkehrungen wieder besucht werden. Foto: LWL/Steinweg
03.01.2022

Museumsbesuch mit Abstand

Im zweiten Pandemiejahr konnten sich die Museen, Stiftungen und Besucherzentren des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) über mehr Publikum freuen. 2021 zählten die Einrichtungen 1,1 Millionen Besucher, das sind 90.000 mehr als im Vorjahr. Vor der Corona-Pandemie lagen die Zahlen bei 1,9 Millionen.

Während die Häuser bis in den Frühling im Lockdown geschlossen waren, konnten neue digitale Angebote Interessierte anlocken. So drohte beispielsweise die Sonderausstellung „Passion Leidenschaft“ über die „Kunst der großen Gefühle“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster komplett dem Lockdown zum Opfer zu fallen. Digitale Führungen ermöglichten es dann aber rund 5000 Menschen, die Ausstellung von zuhause erleben zu können. An den digitalen Live-Vorträgen des LWL-Museums für Naturkunde in Münster nahmen in 2021 rund 62.000 Zuschauer teil. Das Center for Literature an Burg Hülshoff hat ebenfalls sein digitales Angebot weiterentwickelt. Mit der Digitalen Burg eröffnet ein Haus im Internet, das barrierearme Teilhabe an Literatur und Kunst ermöglicht. „Corona hat unseren Häusern einen Digitalisierungsschub verpasst, den wir auch nach der Pandemie nutzen wollen“, so die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Das Medienkunstfestival "Futur 21" eröffnete am 4. November in der Maschinenhalle der Zeche Zollern. Foto: LWL / Unkelbach

Das Medienkunstfestival „Futur 21“ eröffnete am 4. November in der Maschinenhalle der Zeche Zollern. Foto: LWL / Unkelbach

Beliebt und krisenfest waren auch die Freiluftangebote. So lockte der im Juni eröffnete Lyrikweg zwischen den Droste-Orten Burg Hülshoff in Havixbeck und Haus Rüschhaus in Münster zahlreiche Besucher, wie 12.000 ausgegebene Wanderkarten und 2000 App-Downloads zeigen. Das LWL-Freilichtmuseum in Detmold konzipierte für das Themenjahr rund um seinen 50. Geburtstag eine Geländeausstellung und feierte im Juli sein „Juhubiläumsfest“ mit 3000 Gästen.

In den LWL-Industriemuseen sind die Besuchszahlen im zweiten Corona-Jahr trotz insgesamt 17 Wochen Schließung leicht angestiegen: 212.500 Menschen kamen 2021 an die acht Standorte in Westfalen-Lippe. Das sind fast 27.000 mehr als 2020, jedoch knapp 299.000 weniger als 2019. Ein Höhepunkt war die Eröffnung des Medienkunstprojektes „Futur 21 – kunst industrie kultur“ Anfang November im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund mit einer wissenschaftlichen Tagung, die auch viele Gäste aus dem Ausland via Internet verfolgten, sowie künstlerischen Performances. 

Im dritten Jahr nach seiner Wiedereröffnung 2018 hat sich das LWL-Besucherzentrum am Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta-Westfalica als touristischer Anziehungspunkt in der Region etabliert: Über 180.000 Personen besuchten das Denkmal an der Porta Westfalica und die Ausstellung im LWL-Besucherzentrum, in dem Interessierte Informationen zur Geschichte des Denkmals, des Wittekindsberges und seiner Umgebung erhalten.

wsp

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