Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (r.), Dr. Hermann Arnhold, Direktor LWL-Museum für Kunst und Kultur (M.), und Dr. Heinrich Schulze Altcappenberg, Präsident des Rotary Clubs Selm (l.), in der Ausstellung „Barbarossa. Das Vermächtnis von Cappenberg“. Foto: Image Kollektiv/Carmen Körner
13.09.2022

Mythos Barbarossa

Auf Schloss Cappenberg zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur zum runden Geburtstag des berühmten Stauferkaisers eine historische Ausstellung.

Zwei 900. Geburtstage nimmt das LWL-Museum zum Anlass für seine neue Sonderausstellung „Das Vermächtnis von Cappenberg“ (14.9.2022–5.2.2023): Zum einen wurde 1122 der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa geboren. Zum anderen fand im selben Jahr die Gründung des Stifts Cappenberg statt, in dessen Geschichte es einige Verbindungen zu Barbarossa gibt. Ab dem 28. Oktober folgt ein zweiter Teil der Ausstellung mit dem Titel „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“ (bis 5.2.2023) im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Dort werden Leihgaben aus London, Paris und Kopenhagen zu sehen sein. Die beiden Ausstellungen an den beiden Standorten ergänzen einander.

ogenannte Taufschale Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, Mitte 12. Jahrhundert Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin. Foto: Fotostudio Bartsch ©Staatlichen Museen zu Berlin.

Sogenannte Taufschale Kaiser Friedrichs I. Barbarossa, Mitte 12. Jahrhundert, Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin. Foto: Fotostudio Bartsch ©Staatliche Museen zu Berlin

Auf Schloss Cappenberg werden 60 Exponate am „authentischen Ort“ gezeigt, wie der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann, betont. „Schwäbischer Adeliger, Ritter, Politiker und Mythos – wie kaum ein anderer Herrscher prägt der Staufer Friedrich I. Barbarossa bis heute unsere Vorstellung von Macht, Ruhm und Glanz eines mittelalterlichen Königs und Kaisers.“ Graf Otto von Cappenberg war 1122 Taufpate Barbarossas. 1156 schenkte er als Stiftsprobst dem Kloster den berühmten Cappenberger Kopf, der lange Zeit irrtümlich als Bildnis Barbarossas galt, sowie die Taufschale des Kaisers. Diese beiden kostbaren Objekte sind die Hauptwerke der Ausstellung, die darüber hinaus unter anderem auch Urkunden, Reliquien und Gemälde präsentiert.

Ausstellung in Münster und auf Schloss Cappenberg

Der für die Ausstellung produzierte Animationsfilm „Cappenberg 1122“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen erklärt anschaulich, wie die Geburt Barbarossas mit der Stiftsgründung verbunden ist. Mit Kunst und Gedichten vom 19. Jahrhundert bis heute setzt sich die Ausstellung zudem kritisch mit dem Mythos Barbarossa auseinander und der Frage, wie der Kaiser zur nationalen Leitfigur des 19. Jahrhunderts wurde.


Hier geht es zum Animationsfilm „Cappenberg 1122“


In Cappenberg werden auf 600 Quadratmetern hauptsächlich die Geburt Barbarossas, die Stiftsgründung und die Rezeption Barbarossas im 19. Jahrhundert thematisiert, während in Münster die historische Person Barbarossas und sein Wirken durch die Kunst des 12. Jahrhunderts zum Leben erweckt werden soll. Am 24. Oktober werden hierzu die Taufschale und der Cappenberger Kopf vom Cappenberger Schloss in das LWL-Museum nach Münster wechseln.

maz/wsp

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