08.05.2013

Mythos Externsteine: Das Kulturdenkmal zwischen Christianisierung und Politisierung

Westfalen (wh). Das heutige Natur- und Kulturdenkmal Externsteine bei Hornbad-Meinberg hat eine religiöse und zugleich politische Vergangenheit: Die Nationalsozialisten nutzten die Felsformation als germanische Kultstätte für Propagandaveranstaltungen. Jedoch zeigen die Externsteine klare Zeugnisse des Christentums. Den Mythos Externsteine beleuchtet der dritte Teil der Paderborner Sonderausstellung "CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter".

Noch heute lassen die Externsteine Rückschlüsse auf die christliche Vorgeschichte zu: Ein in den Fels geschlagenes Relief aus dem 12. Jahrhundert zeigt die Kreuzabnahme Jesu. Zudem beherbergt das Denkmal ein Felsengrab, eine Grottenanlage und eine Höhlenkapelle. Zur Nutzung der Stätte durch die Nationalsozialisten kam es, nachdem ein Laienforscher Mitte 1920 die Felsen trotz dieser Merkmale zu einer germanischen Kult- und Gedenkstätte erklärte. Forscher, die Gegenteiliges behaupteten, wurden unter Druck gesetzt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung "Quo Vadis" steht "die Rezeption der christlich-mittelalterlichen Darstellungen der Christianisierung und deren politische Inanspruchnahme in der Neuzeit". Sie ist vom 26. Juli bis 3. November 2013 in der Städtischen Galerie Am Abdinghof in Paderborn zu sehen.

Eine Pressekonferenz zur Ausstellung findet am Mittwoch, 22. Mai 2013, ab 11.30 Uhr an den Externsteinen statt.

Achtung Redaktionen: Weitere interessante Pressetermine finden Sie auf unserer Homepage unter http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/Westfalen-heute/pressetermine/

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