Mythos Fußball
Das Herz des Fußballs schlägt im Ruhrgebiet. Und das schon lange. Die Ausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“ im Ruhr Museum in Essen wirft ein Schlaglicht auf die Kicker im Revier. Wegen des großen Erfolgs – mehr als 50.000 Besucher machten die Fußballausstellung zur erfolgreichsten Fotoausstellung auf Zollverein – wurde sie jetzt bis zum 20. Mai 2024 verlängert.
Im Sommer wird die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland eröffnet. Mit Gelsenkirchen und Dortmund sind gleich zwei Ruhrgebietsstädte als Austragungsort dabei. Damit erfährt der Ballungsraum eine besondere Wertschätzung. Fußball hat im Revier eine besondere Bedeutung und ist identitätsstiftend. Die Fotoausstellung „Mythos und Moderne“ im Ruhr Museum auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein zeigt die Geschichte vom Arbeitersport hin zum Profifußball. Für die Ausstellung haben das Ruhr Museum und das Fußballmuseum eine „Spielgemeinschaft“ gebildet und eine umfassende Fotoschau auf die Beine gestellt.
„Die Seele des Ruhrgebiets ist der Fußball. Er steht für Zusammenhalt und Solidarität. Ich unterstütze gerne Kulturveranstaltungen, von denen möglichst viele Menschen etwas haben. Und das ist bei dieser Fotoausstellung der Fall, in der sich unterschiedliche Generationen wiederfinden“, erklärte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, auf der Eröffnungsveranstaltung.
Schalke sorgt für Fußballboom
In der Schau werden die zwei Epochen Mythos und Moderne jeweils in elf Themen präsentiert und gegenübergestellt: Lebensgefühl, Auf dem Platz, Revierderbys, Triumphe und Tragödien, Legenden und Idole, Orte des Geschehens, Stadionbesuch, Auf Asche, Am Spielfeldrand, Solidarität und Kommerzialisierung. Dabei zeigen die mehr als 450 klassischen Fotos, wie sich der Sport nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Ruhrgebiet zu einem Massenphänomen entwickelt hat. Zentrale Rolle spielt dabei der FC Schalke 04, der in den 1930er und 1940er Jahren zu der überragenden deutschen Fußballmannschaft aufstieg. „Viele Spieler arbeiteten damals noch unter Tage. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg prägten Malochervereine den Ruhrgebietsfußball. Mehr als ein Dutzend Zechen- und Arbeitervereine spielten in der höchsten Spielklasse, der Oberliga West“, teilen die Museen mit.
Neben Schalke rücken die Ausstellungsmacher natürlich auch Borussia Dortmund, den VfL Bochum oder die großen Essener Clubs vergangener Tage in den Fokus. Sie haben aber auch einen Blick für die alltäglichen Fußballszenen. Die vielen Freizeitkicker, die ihrer Passion auf Wiesen und Ascheplätzen im Revier nachgehen.
Umfangreiches Begleitprogramm
„Unsere Ausstellung präsentiert mit faszinierenden Fotografien die Vergangenheit und Gegenwart einer der aufregendsten Fußballregionen in Deutschland“, sagt Prof. Heinrich Theodor Grütter, Museumsdirektor des Ruhr Museums und Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein. Und Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums ergänzt: „Wissenschaft, Kultur, Technologie und Innovationen sind die großen Treiber und Perspektivgeber für eine Region, die sich – auch das wird in unserer Fotoausstellung eindrucksvoll dokumentiert – in den vergangenen Jahrzehnten transformiert und neu definiert hat. Der Fußball als Identitätsstifter ist dabei zur verlässlichen Konstante geworden.“
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Zusatzprogramm begleitet. Zum „Spielplan“ gehören ein Fußball-Quiz, Fantalks und die Kabarettreihe „Dem Fußball seine Dönekes“ aber auch Vorträge und Filmabende sowie das Open-Air-Kino auf Zollverein. Außerdem gibt es Workshops, Theateraufführungen, Ringvorlesungen, Exkursionen zu Vereinen und in Stadien sowie Fußball-Liederabende zum Mitsingen. Spielorte sind sowohl das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund als auch das Ruhr Museum und das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen.
Die Ausstellung ist bis zum 20. Mai 2024 zu sehen. Weitere Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden Sie hier.