Der umgebaute Geländewagen lädt Solarenergie. Foto: Hochschule Bochum/SolarCar-Team
12.07.2022

Nachhaltig im Geländewagen

„In 100 Tagen Energieautark durch Europa“ – so lautet die Herausforderung, der sich ein 25-köpfiges studentisches Team der Hochschule Bochum stellt.

Die Studierenden haben hierzu einen Geländewagen des Typs Land Rover Defender 110 aus dem Jahr 2003 gekauft und umgebaut. Den Antrieb generiert das Fahrzeug nun nicht mehr mit Hilfe eines schweren Dieselmotors. Stattdessen baute die Gruppe eine gebrauchte Batterie und einen ebenfalls gebrauchten Elektromotor ein. Ausgestattet ist der „Landy“ zudem mit einer 40 Quadratmeter großen modular aufgebauten Solar-Dachkonstruktion. Damit kann der Geländewagen im Stand nahezu überall auf der Welt laden, denn die Energie der Sonne wird direkt in die Batterie eingespeist und dort gespeichert, teilt die Hochschule Bochum mit.

Das SolarCar-Team der Hochschule ist bereits sehr erfahren und hat schon mehrfach an der World Solar Car Challenge in Australien teilgenommen. Dafür konstruieren die Studierenden aerodynamisch optimierte Solar-Autos, die dann etwa 3000 Kilometer fahren. Dieses Mal ging es darum, mit einem geringen Einsatz neuer Rohstoffe einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten und dabei wieder Pionier zu sein, heißt es weiter.

15.000 Kilometer in 100 Tagen

Der „Landy“ ohne ausgefaltete Solarmodule. Foto: Hochschule Bochum/SolarCar-Team

Der „Landy“ ohne ausgefaltete Solarmodule. Foto: Hochschule Bochum/SolarCar-Team

Gestartet sind die Bochumer Solar-Experten Ende Juni. Sie wollen rund 15.000 Kilometer auf ihrem Weg zum Nordkap und zurück bewältigen. Die geplante Route führt den Landy durch Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Griechenland, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Italien, Frankreich, Schweiz, Luxemburg und Belgien. Auf ihrem Weg fahren die Studenten zahlreiche Bildungseinrichtungen an, um mit den Menschen dort ins Gespräch zu kommen und einen internationalen Wissensaustausch in Bezug auf Nachhaltigkeit, Elektromobilität und regenerative Energien zu ermöglichen.

Wer erfahren möchte, wo die Studierenden gerade mit ihrem umgebauten Auto stecken, kann ihrem Tourtagebuch im Internet folgen.

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