Nachteil für Siegen
Der neue Bahn-Fahrplan bringt für Westfalen mehr Fernverbindungen. Einschränkungen gibt es im Siegerland.
Fahrgäste sind ab dem 15. Dezember schneller von Münster nach Hamburg und in Gegenrichtung nach Basel unterwegs. Auf der Strecke wird ein weiteres Zugpaar dauerhaft von Eurocity auf die neue ICE-4-Generation umgestellt und über die Schnellfahrstrecke von Köln über Frankfurt nach Basel angebunden. Die Fahrzeit verkürzt sich um bis zu eine Stunde, heißt es von der Deutschen Bahn (DB). Reisende aus Westfalen können mit dem neuen Fahrplan außerdem eine Nightjet-Verbindung von Amsterdam nach Insbruck nutzen. Bedingt durch die Generalsanierung der Strecke Emmerich-Oberhausen werden die Züge umgeleitet und halten am späten Abend bzw. in Gegenrichtung am frühen Morgen in Münster und Hamm statt in der Rhein-Ruhr-Region. Ab Mitte Dezember fährt nach zwei Jahren baubedingter Pause auf der „Mitte-Deutschland-Verbindung“ zwischen NRW und Thüringen an Freitagen und Sonntagen wieder ein zusätzliches Intercity-Zugpaar zwischen Düsseldorf, Hamm, Paderborn, Kassel, Erfurt und Weimar. Die Städte Dortmund und Paderborn erhalten außerdem unter der Woche morgens eine neue ICE-Direktverbindung, die aus Mainz und Wiesbaden statt wie bisher aus Darmstadt kommt.
Einzelne IC-Verbindungen über Siegen fallen weg
Das Nachsehen hat jedoch das Siegerland. Aufgrund schwacher Nachfrage werden einige Intercity-Fahrten via Siegen nicht mehr angeboten. Corona habe das Reiseverhalten dauerhaft verändert, sodass weniger Pender den Fernverkehr nutzen, heißt es dazu von der DB. Ausfallen werden in Zukunft unter anderem der IC unter der Woche um 5.19 Uhr ab Siegen nach Frankfurt und der IC um 5.04 Uhr ab Siegen nach Münster sowie zwei in der Tagesmitte verkehrende IC-Fahrten zwischen Frankfurt, Siegen, Unna und Münster, darunter auch die Direktverbindung von/nach Norddeich Mole. Zwei abendliche IC-Züge fahren darüber hinaus nur noch samstags und sonntags. Zudem wird ab dem Fahrplanwechsel die morgendliche IC-Verbindung von Norddeich-Mole und dem Emsland nicht mehr Siegen ansteuern, sondern stattdessen Köln. Dort profitierten mehr Reisende von dem Angebot, begründet die DB und betont mit Blick auf die Streichungen, dass zwei Drittel der Verbindungen über Siegen 2025 bestehen blieben. „Der Fernverkehr erfüllt vollumfänglich seine vertraglichen Anforderungen auf den Strecken mit Nahverkehrsanerkennung“, heißt es in der Ankündigung des neuen Fahrplans.
wsp