Das Dortmunder U mit den "Fliegenden Bildern". Foto: Dreekes / pixelio.de
10.03.2021

Netzwerk statt Intendant

Das Dortmunder U soll in Zukunft ohne künstlerische Gesamtleitung auskommen. Statt eines Intendanten soll ein Team das Kulturzentrum führen, heißt es bei der Stadt Dortmund.

Knapp eineinhalb Jahre ist es her, dass U-Direktor Edwin Jacobs das Kulturzentrum nach nur zweieinhalb Jahren im Amt verlassen hat. Bereits in den Jahren zuvor gab es Wechsel in der Leitung und Kompetenzgerangel. Seit September 2019 ist der Chef der Dortmunder Kulturbetriebe, Stefan Mühlhofer, auch für die Leitung des U zuständig und fungiert in dieser Position ebenso als kommissarischer Direktor des Museums Ostwall, das seine Ausstellungsräume in dem früheren Brauereigebäude hat. Nun sollen hier neue Strukturen geschaffen werden, bestätigte die Stadt Dortmund entsprechende Presseberichte.

In Zukunft soll das U von einem großen Team geführt werden. Dies bestehe aus der kaufmännischen Leitung des U, der Leitung des dort ansässigen Zentrums für kulturelle Bildung UZWEI und der Leitung des Museums Ostwall. Auch der HartWareMedienKunstVerein, die Universität und die Fachhochschule Dortmund – alle ebenfalls im Turm vertreten – sowie der Regisseur und „Fliegende Bilder“-Erfinder Adolf Winkelmann sollen in dem Gremium mitarbeiten, berichtet die Stadt. 

„Abstand vom konventionellen Intendantenmodell“

Ziel des neuen Modells für das Dortmunder U sei „ein intelligentes Netzwerkmanagement für die Einrichtung, das partnerschaftliche Kollaborationen befördert, einen überzeugenden Gemeinschaftsauftritt ermöglicht und gleichzeitig jeder Instanz die denkbar beste Entwicklung gestattet“, heißt es in der Vorlage, über die Ende März der Dortmunder Stadtrat entscheidet. „Diese Aufgabe lässt sich nur lösen, wenn vom konventionellen Intendantenprinzip Abstand genommen und stattdessen eine zeitgemäße Organisationsidee verwirklicht wird.“

Auf den inhaltlichen Fokus des U, also unter anderem auf das Ausstellungsprogramm oder die beteiligten Einrichtungen, soll der organisatorische Kurswechsel keine unmittelbaren Auswirkungen haben, erklärt eine Sprecherin der Stadt. Das neue Leitungsteam solle aber an einer „noch klareren Ausrichtung des U als Epizentrum einer digitalen Kulturstadt“ arbeiten.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Kultur, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin