Laie wird Chef der Bistumsverwaltung
Erstmals wird mit Dr. Ralf Hammecke ein nicht zum Priester geweihter Kanzler die Leitung des Generalvikariats im Bistum Münster übernehmen. Er tritt seinen Posten am 1. Februar an.
Der künftige Verwaltungsdirektor leite das Bischöfliche Generalvikariat in allen administrativen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und ist Dienstvorgesetzter aller Mitarbeitenden, teilt das Bistum mit. Mit dem Schritt ordnet das Bistum seine Führungsebene neu und sendet zugleich ein Signal, dass man bereit ist, Verantwortung an Laien, also nicht geweihte Amtsträger, abzugeben, so der Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp, in einem Interview mit dem katholischen Magazin „Kirche + Leben“.
Die neue Leitung soll das operative Geschäft und sämtliche Verwaltungsangelegenheiten des Generalvikariats verantworten. Ziel sei es, mit dem neuen Amt „die Profilierung des Generalvikariates hin zu einem kompetenten Dienstleister und Service-Unternehmen fortsetzen zu können“, erklärte Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp.
Kirchenstruktur an aktuelle Anforderungen anpassen
Ralf Hammecke wurde im August 1965 in Münster geboren. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er studierte in Münster und Rom katholische Theologie, Kunstgeschichte und Volkswirtschaft. 13 Jahre lang arbeitete er in der Frankfurter Zentrale der Deutschen Bank, unter anderem im Personalmanagement und in der Organisationsentwicklung, so das Bistum. Zuletzt war er Geschäftsführer der Dialog-Medien und Emmaus-Reisen GmbH.
Zur Begründung für die Umstrukturierung sagte Winterkamp weiter, dass die bisherige Struktur den aktuellen Anforderungen an Kirche nicht mehr gerecht würde. Insbesondere vor dem Hintergrund des bereits begonnenen Spar- und Strategieprozesses in der Diözese gehe es nun darum, „die katholische Kirche im Bistum Münster und auch ihre Verwaltungszentrale zukunftsfähig und anschlussfähig an gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen zu machen – nicht als Selbstzweck, sondern im Dienst für die Menschen“, so Winterkamp.
Er selbst werde sich künftig auf die Verantwortung für die pastoral-strategische Ausrichtung und das theologisch-pastorale Profil des kirchlichen Verwaltungshandelns beschränken, heißt es weiter. Im Bischöflichen Generalvikariat in Münster arbeiten derzeit rund 530 Mitarbeitende. Im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums, für den die Bistumsverwaltung zuständig ist, leben gut 1,5 Millionen Katholiken.
wsp