22.04.2013

Neue Online-Datenbank zu NS-Straßennamen in Westfalen ist deutschlandweit einmalig

Westfalen (wh). Ob Hindenburgplatz oder Karl-Wagenfeld-Straße: Straßennamen mit Bezug zur NS-Zeit haben in vielen Städten Westfalens für heftige Kontroversen gesorgt. Eine deutschlandweit einmalige Datenbank informiert über die Umbenennung von Straßen, Wegen und Plätzen während des Nationalsozialismus.

Das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte hat die Adresse http://www.strassennamen-in-westfalen-lippe.lwl.org nun freigeschaltet. Für die Website wurden bislang 1800 Straßennamen in 231 westfälischen Kommunen recherchiert, die während der NS-Zeit umbenannt wurden.

"In der Machtsicherungsphase 1933/34 ging es der NSDAP nicht nur darum, ihre NS-Funktionäre durch Straßenbenennungen zu ehren und die Toten zu Vorbildern zu stilisieren, sondern auch Personen der Weimarer Demokratie oder linker bzw. kommunistischer Parteien von den Schildern zu tilgen. Zugleich aber bemühte man sich, bürgerlich-konservative Milieus für sich zu gewinnen, zum Beispiel auch durch die Benennung von Hindenburgstraßen", erklärt Dr. Marcus Weidner, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Lesen Sie auch im Bereich "Kultur, Politik / Wirtschaft, Wissenschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin