Eine Visualisierung des "Smart Rhino"-Quartiers in Dortmund. Visualisierung: Thelen Gruppe
12.10.2021

Neue Quartiere auf alten Zechen

Westfälische Städte präsentierten ihre Zukunftsprojekte in dieser Woche bei der Immobilienmesse Expo Real in München. Auf Brachflächen im Ruhrgebiet sollen neue Quartiere entstehen.

„Smart Rhino“ ist eines der größten und wichtigsten Zukunftsprojekte in Dortmund. Eine 52 Hektar große Brachfläche in Dorstfeld soll zu einem Stadtquartier mit Wohnungen, Freizeitflächen und Arbeitsplätzen werden. Der Name, der so viel bedeutet wie „cleveres Nashorn“, deutet auf die Ziele des Projektes: effizient, technologisch fortschrittlich und nachhaltig soll der Stadtumbau geschehen und zur Stadt Dortmund mit ihrem inoffiziellen Wappentier, dem Nashorn, passen. Herzstück soll der neue Campus der Fachhochschule Dortmund werden. Hier steht jedoch noch ein verbindlicher Beschluss der Landesregierung aus. Gibt es „grünes Licht“, könnten die Planungen 2022 konkreter werden und die Bauarbeiten 2025 starten. 

In Dortmund soll zudem ein Energiecampus entstehen. Auf dem fünf Hektar großen Gelände der ehemaligen Kokerei Hansa Nord könnten sich laut den Plänen Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien ansiedeln. Ziel ist es, dass zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 die ersten Gebäude stehen. Der Energiecampus könnte dann Teil des IGA-Zukunftsgartens sein.

Neue Arbeitsplätze vor Zechenkulisse

Im Fokus der Städte Gelsenkirchen und Herten steht die 2008 stillgelegte Zeche Westerholt. Wirtschaft, Bildung, Energie und Wohnen sollen auf der 37 Hektar großen Fläche an der Städtegrenze mit denkmalgeschützten Gebäuden wichtige Themen sein. Es sollen dort zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen, die in „neue Wohn- und Lebenslagen eingebunden sind“. 2024 soll die Vermarktung der Flächen starten, heißt es von der Stadt Gelsenkirchen zur Präsentation bei der Expo Real.

Hamm stellt sich auf dem Messe-Gemeinschaftsstand des Ruhrgebiets als grüne Großstadt vor. Mit Wasserstoff und nachhaltiger Güterverkehrslogistik setzte man „voll auf Zukunftsthemen“, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. Großes Interesse habe es an der geplanten Reaktivierung des Rangierbahnhofs zum „Multi Hub Westfalen“ gegeben, berichtet die Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Ein wichtiges Projekt für die Stadt ist auch die Revitalisierung des ehemaligen Bergwerks Heinrich Robert als 50 Hektar großes „KreativRevier“ mit Wohnungen, Freizeitmöglichkeiten und Gewerbe. Hier wie auch bei weiteren früheren Zechenstandorten ist die RAG Montan Immobilien als Flächeneigentümer beteiligt. 

In Marl soll auf dem rund zwölf Hektar großen Gelände der Zeche Auguste Victoria „Gate.ruhr“ entstehen. Der Industrie- und Gewerbepark soll der Wirtschaftsentwicklung in der Emscher-Lippe-Regionen einen Schub geben und mehr als 1000 neue Arbeitsplätze in die Region holen, kündigt die Stadt Marl an. 

Wichtigste Messe der Immobilienwirtschaft

Die Expo Real gilt als eine der wichtigsten Messen der internationalen Immobilienwirtschaft. Nach dem Ausfall der Messe im „Corona-Jahr“ 2020 wurde München in dieser Woche erstmals wieder zum Treffpunkt. Wichtige Themen bei der diesjährigen Messe waren die Situation nach der Pandemie, die Digitalisierung und die Verantwortung der Immobilienbranche für das Klima.

wsp/ aki

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