„Neue schnelle Fenster“: Westfälische Hochschule startet Studie zu Handy-Nachrichten von Geflüchteten
Gelsenkirchen (wh). Die "digitalen Wissensflüsse Geflüchteter" stehen im Mittelpunkt einer Studie des Instituts für Arbeit und Technik (IAT) an der Westfälischen Hochschule und der italienischen Universität Macerata. Konkret geht es um die Kurznachrichten, die per Smartphone zwischen Heimatland und Unterkünften am Zielort der Flucht ausgetauscht werden.
Die IAT-Forscherin Dr. Alexandra David will in der Online-Befragung herausfinden, welche Informationen über Fluchtweg, Arbeitsmarkt und die Situation am Ankunftsort ausgetauscht werden. Interessant ist dabei, ob Mythen über das Zielland der Flucht existieren oder die eigene Situation beschönigt wird. Ein Ziel der Studie ist auch, herauszufinden, inwiefern die Informationen den Nachzug aus Syrien und anderen Ländern nach Deutschland oder Italien beeinflussen.
David will damit auch die Debatte über "Luxusartikel und Smartphones für Geflüchtete" versachlichen: "Smartphones sind das neue schnelle Fenster zur Außenwelt. Dieses Werkzeug ermöglicht es Geflüchteten, sich in erster Linie zu orientieren und jederzeit ortsunabhängig zu kommunizieren."