Neue Schulform: Siegen bekommt eine Unischule
Westfalen (wh). Die Stadt Siegen bekommt eine neue Schulform. Der Rat stimmte am Montag, 22. April 2013, mit knapper Mehrheit dafür, eine sogenannte Uni-Schule aufzubauen. Das Konzept sieht unter anderem eine starke Vernetzung von Schule und Hochschule vor und ist Teil des Schulversuchs PRIMUS des NRW-Schulministeriums. Mit dem Projekt fördert die Landesregierung alternative Formen.
Wie genau die Schule in Siegen aussehen wird, soll in einer Ratssitzung am 22. Mai 2013 entschieden werden. Das pädagogische Rahmenkonzept, das die Universität Siegen federführend ausgearbeitet hat, beinhaltet bisher sieben Punkte: Die Kooperation mit der Universität, eine Schule für alle von der Kita bis zum Abitur, jahrgangsübergreifendes Lernen, die Entwicklung inklusiver zukunftsweisender Unterrichtskonzepte, einen offenen und gebundenen Ganztag, ganzheitliche Leistungsrückmeldungen und eine Vernetzung in der Stadt.
Nach der knappen Entscheidung im Rat der Stadt für die Unischule sieht Prof. Dr. Holger Burckhart, Rektor der Uni Siegen, die Etablierung der neuen Schulform für das Schuljahr 2014 jedoch kritisch. "Eine knappe Mehrheit ist keine Basis für eine Umsetzung der Uni-Schule in angedachter Konstellation", schreibt er in einer Stellungnahme. Er fordert deshalb abzuwägen, ob "eine Beteiligung am Modellversuch des Landes angezeigt ist, oder ob nicht weitere Gespräche der Sache eher dienen können."