Neue Spitze am Grimme-Institut
Çiğdem Uzunoğlu wird neue Direktorin und Geschäftsführerin des Marler Grimme-Instituts. Sie übernimmt die Einrichtung in Krisenzeiten.
Uzunoğlu war zuletzt sechs Jahre lang Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielkultur. Sie habe die Einrichtung in dieser Zeit zu „einem wichtigen bildungspolitischen Think-Tank“ entwickelt, hieß es dort zum Abschied. Ähnliches erhofft man sich offenbar auch in Marl von der neuen Frau an der Spitze. Schließlich war das Grimme-Institut zuletzt in der Krise. Die renommierte Medienforschungs-Einrichtung, bekannt für den Grimme-Fernsehpreis und den Grimme-Online-Award, verbuchte im vergangenen Jahr ein Minus von mehr als 400.000 Euro. Die frühere Grimme-Direktorin Frauke Gerlach verließ das Institut im April. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens, das vor rund einem Jahr gefeiert wurde, forderte Nathanael Liminski, als Minister in NRW unter anderem für Medien zuständig, dass sich das Institut in seiner Arbeit stärker fokussiere und mehr in die Öffentlichkeit wirke.
„Leuchtturm für Qualität medialer Angebote“
Uzunoğlu gilt nun als die richtige Frau für diese Aufgabe. „Es freut mich sehr, dass wir mit Çiğdem Uzunoğlu eine umfassend qualifizierte Geschäftsführung gewinnen konnten. Sie ist erfahren und innovativ zugleich, bringt ein modernes Führungsverständnis sowie umfangreiche Vorkenntnisse im Aufbau- und Veränderungsmanagement mit“, sagte Liminski. Der Minister betonte die Bedeutung des Grimme-Instituts als „Leuchtturm für Qualität medialer Angebote zur Orientierung angesichts von Angebotsinflation, Informationsflut und Desinformation.“ Liminski nannte einige Veränderungen in der Einrichtung. So sei die Medienbildung in die Arbeit der Grimme-Akademie aufgegangen, die Forschung werde in den Wissenschaftdiskurs überführt.
Uzunoğlu folgt am 1. Januar 2025 auf Peter Wenzel. Er leitete das Grimme-Institut vorübergehend ehrenamtlich neben seiner Aufgabe als Sozialdezernent der Stadt Marl.
aki, wsp