Wie andere Bahnunternehmen auch, klagt Abellio über zu hohe Kosten und starre Verträge. Foto: NWL
11.11.2021

Neue Streckenbetreiber gesucht

Der Konflikt zwischen den Verkehrsverbünden und dem niederländischen Bahnunternehmen Abellio verschärft sich. Strecken werden voraussichtlich neu vergeben.

Bis Freitag, 12. November, gibt es noch eine Möglichkeit zur Einigung über die Verkehrsverträge, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Nahverkehr Rheinland (NVR) mit Abellio geschlossen haben. Jedoch würden bereits Vorkehrungen für den Fall getroffen, dass es zu keinem Kompromiss kommt, heißt es von den Verbünden. Eine Ausschreibung werde vorbereitet. Oberste Priorität habe die Sicherstellung der Bahnlinien.

„Wir haben mit überarbeiteten Verkehrsverträgen, die Abellio wesentlich entlasten würden, ein verbindliches Angebot unterbreitet und sind in den Gesprächen der vergangenen Wochen und Monate bis an die Grenzen des Möglichen gegangen, um eine Lösung zu finden“, sagt VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser. „Letztlich können wir nicht erkennen, dass Abellio und deren Mutterkonzern Nederlandse Spoorwegen bereit sind, ihren Teil zu einer konstruktiven Lösung im Sinne aller beizutragen.“

Kosten sind gestiegen

Hintergrund ist, dass Abellio und weitere Bahnunternehmen unerwartete Kosten tragen müssen. So ziehen unter anderem Baustellen immer wieder Verspätungen nach sich, für die die Unternehmen Strafen zahlen müssen. Auch die Personalkosten sind gestiegen. Die Verbünde hätte daher den Bahnunternehmen signalisiert, dass es hier Entlastungen geben soll. Auf dieser Basis sei mit Keolis als Betreiber der Eurobahn ein Kompromiss für eine zukünftige Zusammenarbeit gefunden worden.

Die Abellio Rail GmbH fährt unter anderem auf der RRX-Linie von Aachen nach Hamm sowie auf weiteren Strecken im Ruhrgebiet, in Südwestfalen sowie im Rheinland.

wsp

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