
Neuer Bundesverband Industriekultur
Ab dem 1. April vertritt ein Verein auf der Zeche Zollern in Dortmund die Interessen von Museen und Denkmälern. Kleine Stätten sollen profitieren.
Alte Zechen, stillgelegte Industriestätten und Halden sind Monumente der industriellen Entwicklung und beliebte Freizeitorte. Nun soll die Szene mit dem „Bundesverband Industriekultur Deutschland e. V.“ eine zentrale, schlagkräftige und bundesweit agierende Interessenvertretung erhalten. Rund 180 Akteure waren zur Gründungsversammlung im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund zusammengekommen. Dort wird auch die Geschäftsstelle sitzen.

Die Historische Fabrikenanlage Maste-Barendorf ist ein Kulturdenkmal in Iserlohn. Foto: Klein und Neumann
Der Verband wird gefördert von der Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und der regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sowie vom Regionalverband Ruhr (RVR). 450.000 Euro sind für die drei ersten Jahre eingeplant. Wichtiges Ziel der Initiative ist es, der Industriekultur eine starke Stimme gegenüber Bund, Ländern und Kommunen zu verleihen. Auch der Austausch Innerhalb der industriekulturellen Community soll gefördert werden, heißt es in der Präambel zur Vereinssatzung. Von dem Verband profitieren können auch technische Kulturdenkmäler, berichtet der Märkische Kreis. Dort prägen oft kleine, gemeinnützige Denkmäler die Industriekulturlandschaft, so zum Beispiel das Deutsche Drahtmuseum in Altena oder die Luisenhütte Wocklum. „Insbesondere diese kleinen Player benötigen eine starke Interessenvertretung, um langfristig erfolgreich zu sein, heißt es weiter. Dr. Sandra Hertel, Leiterin der Historischen Fabrikanlage Maste Barendorf in Iserlohn und Vorstandsmitglied des Vereins „WasserEisenLand – Industriekultur in Südwestfalen“. Sie hat sich für das Projekt stark gemacht. „Wir erhoffen uns langfristig vor allem die Sicherung von finanziellen Mitteln und die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die einzigartigen Denkmäler im Märkischen Kreis. Sie sind ein wichtiges, kulturelles Erbe, das die Region geprägt hat und uns noch heute prägt“, so Hertel.
Der Verband will rund um das Thema Industriekultur beraten, zum Beispiel bei Themen wie Bildung, der Beschaffung von Fördermitteln, in der politischen und rechtlichen Unterstützung oder auch zur Nutzung von Industriedenkmälern als Orte für Wirtschaft, Freizeit und Kultur. Im Fokus ist auch die Zusammenarbeit mit einer möglichen zukünftigen „Bundesstiftung Industriekultur“.
wsp