
Neuer Regionalplan Ruhr beschlossen
Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat heute mit großer Mehrheit den Regionalplan Ruhr beschlossen.
Der Regionalplan gibt den Rahmen für die zukünftige Entwicklung im Ruhrgebiet vor und ist Voraussetzung für die Flächennutzungspläne und Bebauungspläne der 53 Kommunen im Ruhrgebiet. Damit beeinflusst der Plan auch die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in der Region mit 5,1 Millionen Menschen. Die Regionalplanung im RVR hat im Verfahrensverlauf mit insgesamt drei Offenlagen mehr als 17.000 Eingaben bearbeitet und abgewogen.
Neuer Plan nach mehr als fünf Jahrzehnten
Der letzte einheitliche Gebietsentwicklungsplan für das Ruhrgebiet stammt aus dem Jahr 1966. Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung und Oberbürgermeister der Stadt Herne, sagt zum Beschluss des neuen Regionalplans: „Das Ruhrgebiet hat heute doppelten Grund stolz zu sein: Nach mehr als fünf Jahrzehnten hat die Region nun wieder einen selbst erarbeiteten Regionalplan aus der Region für die Region. Denn er ist der erste Regionalplan, der vom direkt gewählten Ruhrparlament beauftragt und verabschiedet worden ist. Und dieser Zukunftsplan wird uns auf dem Weg, die grünste Industrieregion der Welt zu werden, maßgeblich begleiten.“
Der Regionalplan Ruhr umfasst eine Fläche von 443.709 Hektar. Davon entfallen knapp die Hälfte (48 Prozent) auf allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche, 23 Prozent sind allgemeine Siedlungsbereiche und 20 Prozent sind Wald. Der Plan legt rund 3.200 Hektar neue Wohnbauflächen für etwa 140.000 zusätzliche Wohnungen fest. Für Gewerbe und Industrie stehen im Regionalplan Ruhr zusätzlich zu den 24 bereits gesicherten Kooperationsstandorten rund 5100 Hektar Potenzialflächen zusätzlich zur Verfügung. RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel spricht von einer verantwortungsvollen Flächenausweisung, die den Herausforderungen der Zukunft Rechnung trage. So werde zum Beispiel durch die vorrangige Wiedernutzung von Industrie- oder Verkehrsbrachflächen der Zugriff auf die „grüne Wiese“ vermieden.
wsp