23.07.2018

Neues Programm: Zahnärzte wollen Versorgung auf dem Land sichern

Witten (wh). Bei Hausärzten herrscht in einigen Regionen Westfalens bereits ein Mangel. In der zahnärztlichen Versorgung ist die Situation zwar besser, jedoch gibt es auch hier einzelne Kreise, in denen eine Unterversorgung droht. Betroffen sind besonders Teile des Sieger- und südlichen Sauerlandes sowie Ostwestfalens und des westlichen Münsterlandes.

Mit einem Hospitationsprogramm will die Universität Witten/Herdecke gemeinsam mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV WL) und der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄK WL) einem Mangel vorbeugen. Ziel des Programms ist es, dass Studierende den Berufsalltag als Zahnarzt im ländlichen Raum kennenlernen. Sie können sich für eine Hospitation in einer Praxis aus einer Region mit drohender Unterversorgung anmelden und erhalten eine Aufwandsentschädigung.

An der Universität Münster wurden bereits positive Erfahrungen mit einem ähnlichen Programm gesammelt, berichtet Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZV WL: „82 Prozent der Teilnehmer haben nach der Hospitation gesagt, dass sie sich eine Tätigkeit als niedergelassener Zahnarzt vorstellen können. Fast die Hälfte davon würde dies auch in einem der unterversorgten Gebiete tun.“

Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Uni Witten/Herdecke, ist überzeugt von dem Projekt: „Als Universität haben wir neben der Erfüllung unserer Aufgaben in Lehre und Forschung immer auch den Anspruch, einen positiven Beitrag für das Gemeinwesen zu leisten. Mit diesem Programm möchten wir einer zahnmedizinischen Unterversorgung im ländlichen Raum vorbeugen.“

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft, Wissenschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin