Glücksspiel ist ein Wirtschaftsfaktor - auch für das Land NRW. Foto: WestSpiel
29.05.2020

NRW-Spielbanken werden verkauft

Der Landtag hat „grünes Licht“ für die Privatisierung der WestSpiel-Casinos in NRW gegeben. Spielbanken in Dortmund-Hohensyburg und Bad Oeynhausen sowie in Duisburg und Aachen stehen vor dem Verkauf. Zu den Interessenten zählt die ostwestfälische Gauselmann Gruppe.

Die Abgeordnetem verabschiedeten mit Stimmen der Regierungskoalition von CDU und FDP das neue Spielbankgesetz. Damit können die vier Casinos, die bislang im Besitz der landeseigenen WestSpiel-Gesellschaft sind, verkauft werden. Ein neuer privater Betreiber hätte zudem die Option auf die Zulassung zweier weiterer Spielbanken in NRW.

Zahlreiche Auflagen sollen den Betrieb der Spielbanken unter einem privaten Eigentümer sicher machen. So werden die NRW-Casinos nur im Paket verkauft, um eine Konkurrenzsituation innerhalb des Landes zu vermeiden. Der Betreiber muss umfangreiche Vorgaben im Spielerschutz beachten und auch die Spielbankabgabe weiterhin an das Land zahlen, sieht das Gesetz vor. 2018 erzielte die WestSpiel-Gruppe in NRW einen Bruttospielertrag von rund 92 Millionen Euro und führte davon rund 45 Millionen Euro an das Land ab.

Umstrittene Entscheidung

Die Privatisierung ist dennoch umstritten: Während Befürworter überzeugt sind, dass ein privater Investor die Spielbanken besser führen kann, befürchten Kritiker, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen den Spielerschutz vernachlässigt. Interesse an den WestSpiel-Casinos äußerte bereits die Gauselmann-Gruppe. Der Automatenhersteller und Spielhallenbetreiber mit Sitz in Espelkamp betreibt bereits Spielbanken in mehreren Bundesländern. 

Einen Hintergrund zum geplanten Verkauf der WestSpiel-Casinos aus dem WESTFALENSPIEGEL 4/2018 lesen Sie hier.

wsp

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