„One Health Platform“ knüpft an Zoonosenforschung an
Der Bund fördert die Erweiterung der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen an der Universität Münster. Unter dem Titel „One Health“ wird dort in Zukunft das Zusammenspiel von Mensch, Tier und Umwelt erforscht.
Bereits seit einigen Jahren zählt das Institut für Molekulare Virologie an der Universität Münster zu den Standorten der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen. Besonders in der Corona-Pandemie erhielten die Forscher große Aufmerksamkeit, da vermutet wird, dass es sich bei dem Sars-Cov2-Virus um eine Zoonose handelt, also um eine Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen wird.
Mit der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über 1,6 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren wird der Standort Münster in eine „One Health Platform“ erweitert. Geleitet wird diese von Prof. Dr. Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Virologie. Das Konzept beruhe auf dem Verständnis, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt untrennbar miteinander verknüpft ist, heißt es von der Universität Münster.
Übertragung vom Tier auf den Menschen
Ein bekanntes Beispiel für das Zusammenspiel sei das Vordringen von Stechmücken aus wärmeren Regionen im Zuge des Klimawandels und die damit verbundene Ausbreitung von Krankheitserregern. Ludwig betont: „Nicht nur der fortschreitende Klimawandel zeigt uns, dass Umwelteinflüsse bei der Entstehung und Ausbreitung von Infektionskrankheiten eine zunehmende Rolle spielen. Die umfassende Betrachtung der Problematik erfordert eine stark interdisziplinäre Forschungsgemeinde, die nun durch die One Health Platform aufgebaut und begleitet wird.
Die zukünftige Plattform vereint mehr als 1300 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen. Neben Münster gibt es zwei weitere Geschäftsstellenstandorte in Greifswald und auf der Insel Riems.
wsp