20.03.2012

„Ordnungsamtsbestattungen“: Initiative für würdevolle Beerdigungen

Detmold (wh). Eine würdevolle Bestattung von Menschen, die keine Angehörigen haben, will in Detmold die neu gegründete ökumenische Initiative "Ordnungsamtsbestattungen" ermöglichen. Statt wie bisher die Verstorbenen anonym zu beerdigen, sollen eine öffentliche Trauerfeier sowie eine Anzeige in der lokalen Presse und eine Gedenkstätte mit den Namen der Toten dazu beitragen, diese Menschen vor dem Vergessen zu bewahren.
"Bei unserem Vorhaben geht es uns um eine Wertschätzung über den Tod hinaus und um ein Zeichen gegen die fortschreitende Anonymisierung", sagt Pfarrer Christian Ritterbach vom Pastoralverbund Detmold, der die Initiative auf den Weg gebracht hat. "Menschen, die keine Angehörigen mehr haben oder deren Angehörige es ablehnen, sich um die Bestattung zu kümmern, sollen nicht einfach so aus unserer Mitte verschwinden."
Zukünftig wird es auf dem Detmolder Kupferbergfriedhof viermal im Jahr eine Gedenkfeier geben, bei der die Urnen der Betroffenen beigesetzt werden. Anfang 2013 soll eine Gedenkstätte entstehen. Am Donnerstag, 22. März 2012, findet erstmals solch eine Beisetzung statt.
In Detmold sterben jährlich 40 bis 50 Menschen, bei denen sich keine Angehörigen um die Bestattung kümmern können oder wollen. In solchen Fällen muss das Ordnungsamt für die Beerdigung sorgen, die bislang auf einem anonymen Gräberfeld stattfand.

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