OWL-Städte entsorgen Klärschlamm gemeinsam

78 Gemeinden, Städte, Kreise und Verbände aus der Region und Niedersachsen haben eine Kooperation zur Verwertung von Klärschlamm unterzeichnet. 

Die neue Klärschlammverwertung OWL GmbH sucht nun europaweit nach einem strategischen Partner, der über ein geeignetes Grundstück für die Errichtung einer Klärschlammverbrennungsanlage verfügt oder aber eine solche Anlage bereits betreibt, teilt die Bezirksregierung Detmold mit.

Die Behörde hat die Initiative initiiert und unterstützt. „Die Klärschlammkooperation OWL zeigt, dass Zusammenarbeit das ist, was die Region stark macht. Die Bezirksregierung hatte die Idee entwickelt, auf den Weg gebracht und die Partner auf ihrem Weg begleitet. Und es ist sehr erfreulich, dass es in so kurzer Zeit gelungen ist, die gesamte Region für dieses wichtige Ziel zu gewinnen“, sagte Umweltabteilungsleiter Lutz Kunz.

180.000 Tonnen Klärschlamm jährlich

In den rund 100 Kläranlagen in Ostwestfalen-Lippe fallen jährlich mehr als 180.000 Tonnen Klärschlamm an. Gesetzesänderungen in den vergangenen Jahren haben die beteiligten Kommunen dazu gezwungen, nach neuen Möglichkeiten der Entsorgung zu suchen. Denn die in OWL verbreitete landwirtschaftliche Klärschlammverwertung wurde durch die neuen Gesetze stark eingeschränkt.

In ganz Deutschland fehlten Kapazitäten für eine entsprechende Verwertung. Daher stiegen seit 2017 die Preise für die Klärschlammentsorgung sprunghaft. In Niedersachsen und auch einigen Regionen OWLs wurde inzwischen sogar von einem Entsorgungsnotstand gesprochen, da kaum noch Flächen für die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung zur Verfügung stehen, so die Bezirksregierung Detmold weiter.

Die noch ausstehenden aufsichtlichen Prüfungen für die Klärschlammkooperation sollen zeitnah abgeschlossen werden, damit die gemeinsame Entsorgung 2024 beginnen kann. Größter Kooperationspartner ist der Abfallwirtschaftsverband Lippe mit etwa 24.000 Tonnen. In ihm sind die 15 beteiligten Kommunen des Kreises Lippe gebündelt.

wsp