Paderborner Erzbischof geht
Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch des Paderborner Erzbischofs Hans-Josef Becker angenommen. Bei der Wahl des neuen Bischofs sollen auch Laien des Erzbistums mitwirken.
Becker hatte im Juni sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch eingereicht. „Die Entscheidung aus Rom macht mir erneut klar: Es war richtig, mein Amt jetzt in jüngere Hände zu geben – richtig für mich persönlich, um in Zukunft gut auf mich und meine Gesundheit aufpassen zu können. Und richtig für unser großes Bistum, das viele Zukunftsfragen angehen muss – auf der Ebene unserer eigenen Bistumsentwicklung, des Synodalen Weges und der Weltkirche“, schrieb der emeritierte Bischof auf der Website des Erzbistums.
Fast zwei Jahrzehnte war Becker Erzbischof in Paderborn. Nahezu sein ganzes Leben hat er im Erzbistum Paderborn verbracht. 1948 im sauerländischen Belecke/Warstein geboren, absolvierte er nach dem Abitur zunächst ein Lehramtsstudium in Paderborn, ehe sich ebenfalls in Paderborn und München ein Studium der Theologie und Philosophie anschloss. Am 11. Juni 1977 wurde er zum Priester geweiht. Zahlreiche Stationen im Bistum folgten bis er schließlich 1999 zum Weihbischof in Paderborn ernannt wurde. 2003 wurde er als Nachfolger des 2002 gestorbenen Erzbischofs und Kardinals Johannes Joachim Degenhardt von Papst Johannes Paul II. zum Paderborner Erzbischof ernannt. Er war der 66. Bischof und vierte Erzbischof von Paderborn.
„Unerschrocken und umsichtig“
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing, würdigte Becker in einem Brief als „unerschrocken und umsichtig“. Erzbischof Becker sei es gelungen, einen Dialog zwischen Gesellschaft und Kirche, zwischen Glauben und säkularer Welt zu ermöglichen. Abnehmende Zahlen bei den Kirchenmitgliedern und einen Rückgang der Sakramente habe Becker offen benannt und zugleich Perspektiven aufgezeigt, schrieb Bätzing.
Zunächst übernimmt nun der dienstälteste Weihbischof, Matthias König, die Leitung der Diözese. Am 23. Oktober soll Becker offiziell verabschiedet werden. Bei der Wahl des neuen Bischofs sollen auch Laien des Erzbistums mitwirken. Das Geschehen im Erzbistum Paderborn will der 74-Jährige aber weiterhin aufmerksam verfolgen. „Ich wurde im Erzbistum Paderborn geboren, getauft, gefirmt und zum Priester und Bischof geweiht. Daher werde ich die Entwicklung ,meiner’ Diözese mit großem Interesse und vor allem auch im Gebet begleiten“, schreibt er.
wsp